Höchste Auszeichnungen für deutsche Weinwirtschaft

DLG-Bundesweinprämierung 2022 in Wachenheim

Bei der diesjährigen Bundesweinprämierung der DLG (Deutsche Landwirtschafts-­Gesellschaft) am 25. Oktober im Palais Schloss Wachenheim in der Pfalz hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Bundesehrenpreise an deutsche Spitzenwinzer vergeben. Die Jury zeichnete 2.587 Weine und Sekte aus, darunter 60 Gold Extra-, 695 Gold-, 1.137 Silber- und 695 Bronze-Medaillen. Während der Preisverleihung erhielten 21 Betriebe die höchsten Ehrungen der deutschen Weinwirtschaft.

Den Bundesehrenpreis in Gold und den Titel „DLG-Weinerzeuger des Jahres 2022/2023“ erhält das Weingut Bärenhof, Helmut Bähr und Sohn in Bad Dürkheim/Pfalz. Von links: Freya von Czettritz, CEO der DLG-Holding, Ministerialdirigentin Dr. Bettina Hartwig, überreichten Urkunde und Medaille an Günter, Heike und Jürgen Bähr. Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes und Deutsche Weinprinzessin Luise Böhme gratulierten.

© DLG/Felix Holland

Das DLG-Testzentrum Lebensmittel prüfte in vier Prüf­runden zur führenden Qualitätsprüfung für deutsche Wein- und Sekterzeuger die angestellten Weine. Die Ministerialdirigentin Dr. Bettina Hartwig und Freya von Czettritz, CEO der DLG-Holding GmbH, überreichten gemeinsam mit der Deutschen Weinprinzessin Luise Böhme und Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Urkunden und Medaillen an die Bundesehrenpreisträger.

Die ausgezeichneten Weingüter und Winzergenossenschaften gehören zu den besten Unternehmen der deutschen Weinwirt­schaft, die Qualitätsmaßstäbe für die gesamte Branche setzen, betonte von Czettritz in ihrer Laudatio. Mit persönlicher Note und individuellem Charakter spiegeln die Weine und Sekte der Bundes­ehrenpreisträger unterschiedlichste klimatische Bedingungen und Böden. „Alle eint ihr handwerkliches Können im Weinberg und im Keller sowie ihr ausgeprägtes Streben nach Qualität“, so Freya von Czettritz.

Der Deutsche Weinbaupräsident Klaus Schneider betonte die Fähigkeit der deutschen Winzer und Kellermeister, mit den unterschiedlichen Jahrgängen umzugehen. Falscher Mehltau und ständige Nässe machten im Sommer 2021 den Winzern zu schaffen. Das Herbstwetter brachte manches wieder ins Lot und nun freut sich Schneider über die guten Ergebnisse.

Allerdings beklagte der Weinbaupräsident die politische Situation, die die Weinwirtschaft vor existenzielle Herausforderungen stellt. Die EU-Kommission will Pflanzenschutz in „sensiblen Gebieten“ verbieten. Viele dieser Regionen sind Weinbaugebiete. Der Verband setzt sich für die Einführung eines E-Labels ein, um die Verpflichtung zur Nährwertangabe und Zutatenliste zu erleichtern. Bislang lehnt dies die Bundesregierung ab. Die Branche muss zusammenhalten, mahnte Schneider. Das gelte auch für die Initiative Wine in Moderation. Noch immer gebe es Weinbaubetriebe, die nicht Mitglied sind. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und hilft in der poli­tischen Argu­mentation. Umso stärker die Initiative, umso glaubwürdiger die Beteuerungen der Weinwirtschaft, dass moderater Weinkonsum beworben wird.

dlg/bs – LW 44/2022