Hornlose Bullen waren in Bitburg gefragt

Deckbullen begehrt auf der Zuchtviehauktion

Mit einem preislichen Paukenschlag für einen homozygot, sprich reinerbig hornlosen, rotbunten Bullen startete das Auktionsgeschehen in Bitburg. Bei der Zuchtviehversteigerung am 7. Januar der Rinder-Union West waren Deckbullen so begehrt wie schon lange nicht mehr. Die Käufer abgekalbter Rinder steigerten sehr qualitätsbewusst mit preislichen Grenzen nach oben.

Top-Seller der Januar-Auktion in Bitburg war Caruso PP, ein Capple P-Sohn aus der bekannten Massia-Kuhfamilie, gezogen von Werner Nohner aus Sassen. Der Bulle erzielte den Tageshöchstpreis mit 3 500 Euro. Dieser reinerbig genetisch hornlose Bulle kommt zum Deckeinsatz in den Landkreis Ahrweiler.

Foto: Grebener

Einen selten hohen Spitzenpreis für Bullen erzielte der Züchter Werner Nohner aus Sassen für seinen reinerbigen, hornlosen, rotbunten Deckbullen Caruso PP von Capple P. Klar, wer hornlos will, kommt mit einem PP-Bullen am schnellsten voran, denn alle seine Nachkommen sind definitiv ohne Hörner. Aufgrund der konsequenten Umsetzung im Zuchtprogramm der RUW werden solche reinerbigen hornlosen Nachkommen häufiger werden. Caruso PPs Mutter Maya P ist eine Asterix P aus der sehr bekannten, holländischen Massia-Kuhfamilie, aus der bereits viele Besamungsbullen hervorgegangen sind. Sie entstammt dem Embryonen-Importprogramm der RUW und hat bereits einige Bullen für Besamungsstationen geliefert und auf den verschiedenen Auktionen Nachkommen gestellt, die sehr hohe Preise brachten. Ein biologisch geführter Betrieb aus dem Kreis Ahrweiler ersteigerte diesen Deckbullen für seine Herde.

Aus der Zucht der Familie Hoffmann aus Winnerath stammt der schwarzbunte Windbrook-Sohn Windom, der 2 200 Euro erlöste. Ein schwarzbunter Sunkiss aus der Zucht von Stefan Marxen, Dingdorf, wurde für 2 100 Euro versteigert. Und auch der Tribune-Sohn Tippo aus dem Zuchtstall Lichter, Ließem, wechselte für 2 100 Euro den Besitzer. 2 000 Euro im Zuschlag erlöste noch Helmut Reiter, Perl, für einen Balisto-Sohn und Manfred Reif aus Katzwinkel für einen schicken rotbunten Desmond-Sohn. Aufgrund der starken Nachfrage konnte alle 19 gekörten Deckbullen zugeschlagen werden, und dies mit einer deutlichen Steigerung von 371 Euro zur Dezember-Auktion auf letztendlich 1 771 Euro.

Gute Rinder zum guten Preis

Für alle Marktbeteiligten ist die aktuelle Milchpreissituation alles andere als befriedigend. Dennoch, abgekalbte Holsteinfärsen werden gebraucht, doch lange nicht zu jedem Preis. Die Käufer steigerten mit Augenmaß und sehr selektiv, mit deutlich gesetzten Preislimits. Einige Verkäufer hatten sehr gute Kollektionen in Bitburg und waren am Ende mit den Erlösen zufrieden. Der Züchter Marco Sonntag aus Pomster war mit einer Kollektion von acht Holsteinfärsen angereist. Hierbei stach besonders eine hervor, die dann auch verdientermaßen den Höchstzuschlag des Tages von 2 000 Euro erzielte. Es handelt sich um eine sehr typ- und euterstarke Beacon-Tochter aus einer Wallace-Mutter und Lucko-Großmutter. Christian Bange aus Seibersbach folgte preislich mit 1 900 Euro für eine Fever-Tochter aus einer Cadon-Mutter.

Gleich sechsmal konnte Auktionator Mathias Mertes dann Zuchtfärsen für 1 800 Euro zuschlagen. Die Gebrüder Merz, Bauler, präsentierten eine sehr gut entwickelte, rotbunte Tochter des RUW-Select-Bullen Andante. Marco Sonntag aus Pomster präsentierte eine leistungsstarke Tochter des RUW-Select-Bullen Maximum und eine Lavanguard-Tochter aus einer Alexander-Mutter und Dupal-Großmutter. Stefan Struben, Dahlem, folgte in dieser Preisgruppe mit einer tadellosen Ron-Tochter. Aus demselben Züchterstall kam eine schicke Tochter des RUW-Select-Bullen Julandy. Letzte im Bund der Färsen, die für 1 800 Euro den Besitzer wechselten, stammt ebenfalls von einem RUW-Select-Bullen, und zwar von Superfit. Züchter dieser sehr leistungsstarken Färse ist Stefan Marxen, Dingdorf. Trotz des akzeptablen Durchschnittspreises von 1 437 Euro bei der Auktion bleibt ein Wermutstropfen: nicht alle Preisvorstellungen der Verkäufer konnten erfüllt werden.

Grebener, ruw – LW 2/2016