Stürmische Zeiten in der Forsttechnik

Es gibt keinen Bereich im Forst, der nicht vom Klimawandel und dessen stürmischen Folgen betroffen wäre. Suchen die einen nach den Baumarten der Zukunft, beschäftigen sich die anderen mit der Technik zur Sturmwurfbewältigung.
Das letztgenannte Thema drängte sich nach dem Sturm Kyrill dem Messeteam des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) auf. Wurden doch die vorbereiteten Waldflächen in Schmallenberg zu 90 Prozent binnen weniger Stunden verwüstet. Auf 6,7 ha wird den Besuchern der alle vier Jahre stattfindenden KWF-Tagung, die in diesem Jahr vom
4. bis zum 7. Juni im Sauerland gastiert, live die Sturmholzaufarbeitung gezeigt.
„Jeder Sturm bedeutet einen
Innovationsschub“, sagt Dr. Andreas Forbrig vom KWF. Die zunehmend eingesetzten Forstspezialmaschinen – im Jahr 2005 waren 1 250 Harvester in deutschen Wäldern im Einsatz – werden dabei immer größer und schwerer. Grenzen setzt allein die Tragfähigkeit des Bodens.
Eine Veröffentlichung des KWF beschäftigte sich mit der Frage: Wie viele Harvester finden in Deutschland noch Platz? Die Experten kamen zu dem Schluss, dass rund 300 Maschinen mehr eingesetzt werden könnten, vorausgesetzt die Holzreserven im Privatwald werden genutzt.
Neben den technischen Neuheiten werden in stürmischen Notzeiten auch neue Verfahren entdeckt, die nun erstmals auf ei­ner Messe vorgestellt werden. Hier nimmt die KWF eine Strategieänderung vor. Wurden bisher nur praxistaugliche, bewährte Verfahren vorgestellt, sind erstmals auf einer KWF-Tagung innovative Verfahren dabei, die die Feuertaufe in der Praxis noch nicht bestanden haben. Von daher gleicht sich die Tagung den einschlägigen Technikmessen an.
 
Elke Setzepfand