Flohbefall – was nun?

Hunde- und Katzenflöhe können auch beim Menschen lästige, juckende Ekzeme auslösen. Eine Bahandlung des Tieres und der Umgebung ist unerlässlich.

Foto: Ulla Trampert/pixelio

Flöhe sind bei unseren Haustieren ein Ganzjahresproblem. Die Gefahr für den Menschen ist dabei – solange ein Hund oder eine Katze sich in der Nähe aufhalten – zu vernachlässigen. Wehe, aber wenn sonst keiner da ist. Dann springen die kleinen Kerle für eine Blutmahlzeit gerne auch mal auf den Menschen, juckende, lästige Ekzeme sind dann die Regel.Flöhe halten sich die meiste Zeit ihres relativ kurzen Lebens (mehrere Wochen) nicht auf dem Wirtstier, sondern in dessen Nähe auf.

Pro Floh am Tier leben neun weitere in der Umgebung

Es gilt die Faustregel, dass pro am Tier entdeckten Floh, neun weitere in der Umgebung lauern. Am liebsten dort, wo sie sicher sein können, dass die „Blutmahlzeit“ in regelmäßigen Abständen mal vorbeischaut. Das heißt sie leben vorrangig auf den Lieblingsliegeplätzen, wie Decken oder Tücher. Dort machen sie mehrere Entwicklungszyklen durch und legen pro Tier auch mehrere tausend Eier ab. Der Entwicklungszyklus vom Ei zur Larve dauert in der Regel drei Wochen. Dies ist wichtig zu wissen, will man die Tiere effektiv und lang anhaltend bekämpfen. Auch sehr wichtig zu wissen: Flöhe führen zu Bandwurmbefall! Das bedeutet: Eine Wurmbehandlung sollte einer Flohbekämpfung folgen!
Flöhe behandelt man direkt und am gezieltesten auf dem Wirtstier, weil es sie dort immer wieder zur Nahrungs-Blutaufnahme hinzieht. Die gängigste Bekämpfungsmethode besteht heute darin, Spot-on-Präparate tropfenweise bevorzugt an mit der Zunge nicht erreichbare Körperregionen direkt auf die Haut aufzubringen. Ideal dazu eignet sich die Region am Nacken: Haare mit dem Daumen etwas scheiteln und die ölige Formulierung eines Anti-Flohmittels aufträufeln. Wichtig: Nur für die jeweilige Tierart zugelassenen Präparate verwenden, um giftige Zwischenfälle zu verhindern. Puder haben heutzutage fast vollständig ausgedient.
Umgebungsbehandlung nicht vergessen
Ist der Flohbefall exzessiv, muss unbedingt auch die Umgebung des Tieres, unter Umständen auch die gesamte Wohnung oder der Stall in die Bekämpfung mit einbezogen werden. Hierzu gibt es Sprays (Liegeplatzbehandlung) oder sogenannte Fogger. Diese werden in die Mitte des Raumes platziert und entwickeln einen Wirkstoff-Sprühfilm, der die gesamten Oberflächen im Raum überzieht (im Haus: eventuell bestimmte Möbel und Gegenstände vorher abdecken!). Eine Stunde einwirken lassen, gut lüften, fertig. Geeignete Präparate für die Tiere und den Raum gibt es beim Tierarzt. Dr. Peter Zieger