Kreisläufe schließen
Wie man in schwierigen Zeiten wirtschaftlich arbeiten kann, war eines der Themen, die auf dem Hessischen Schweinetag in Alsfeld diskutiert wurden. Zwei Betriebe stellten ihre Ansätze vor.
Nach viel Ãœberzeugungsarbeit bei Behörden und Naturschutzverbänden konnte die Anlage 2007 gebaut werden. Vor allem letztere ließen sich von der angestrebten Kreislaufwirtschaft umstimmen. Rückblickend sagt Pfeiffer, dass die Investition für ihn und seine Kollegen trotz angespannter Marktlage richtig war. „Ohne starke Partner geht es aber nicht. Man braucht überall für seine Ideen Verbündete, die auch schwierige Zeiten mit einem durchstehen.“
Auch Roger Weber und Benjamin Schranz betreiben eine Ferkelerzeugung und Schweinemast. Sie haben ihren Betrieb in Heidenrod im Landkreis Rheingau-Taunus und sind dort der zweitgrößte Betrieb. Gehalten werden 140 Sauen, 540 Ferkel und es sind 130 Mastplätze vorhanden. Die beiden Landwirte investierten in die Sauenhaltung, da sie hier eine neue Einnahmequelle sahen und ihre vorhandenen Arbeitskräfte auslasten wollten. Der Ackerbau war nicht zu erweitern. Außerdem gibt es gute regionale Absatzmöglichkeiten und feste Mästerbeziehungen und sie können ihr eigenes Getreide verwerten. Trotz angespannter Marktlage wollen sie weiter in die Ferkelerzeugung investieren, denn „durch steigende Transportkosten werden auch wieder mehr deutsche Ferkel gefragt“, ist Roger Weber überzeugt. Die Landwirte planen einen Ausbau der Sauenherde auf 250 bis 260 Sauen.
Marktplatz Deutschland wird konkurrenzfähiger
Josef Beuck von der Westfleisch berichtete über die Marktlage für Schlachtschweine und Ferkel in Deutschland. „Der Markplatz Deutschland hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und ist konkurrenzfähiger geworden“, so Beuck. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Preisschwankungen noch etwas stärker würden, aber damit werde man auch fertig. Wichtig sei, dass man weiterhin auf die Marktsignale höre und den groÂßen Markt Asien nicht außer Acht lasse, aber nicht nur darauf setze.Dr. Jürgen Harlizius vom Tiergesundheitsdienst Münster/Bonn informierte die Landwirte über die Impfung gegen Circoviren. Problematisch sind die verschiedenen klinischen Formen, die das Circovirus verursachen kann und die der Landwirt erkennen muss. Man habe zum einen Symptome wie Abmagern und Kümmern, Blutarmut oder Durchfallgeschehen (PMWS), aber zum anderen auch Atemwegserkrankungen (PNP) oder Haut- und Nierenerkrankungen (PDNS). Es gebe noch keine Erklärung dafür, wann welche Form auftritt. Harlizius empfiehlt, den Nachweis der Erkrankung durch das klinische Erscheinungsbild, die Sektion von frisch verendeten Tieren oder einen Virusnachweis in den Organen und Antikörper im Blut. „Allerdings sind bis zu 90 Prozent der Betriebe serologisch positiv ohne klinische Erscheinungen, wichtig ist hier ein betriebsspezifisches Vorgehen“, erläutert Harlizius. Das Impfen würde erst etwas bringen, wenn der Landwirt eine sorgfältige Diagnostik durch den Tierarzt durchführe. Harlizius empfiehlt, dass man sich an einen 20-Punkte-Plan hält. Dieser ist im Kasten nachzulesen. akg
20-Punkte-Plan gegen PMWS (Postweaning Multisystemic Wasting Syndrom)
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