Welche Flächen für Kurzumtriebsplantagen?

Unter Kurzumtriebsplantagen (KUP) versteht man den Anbau schnellwachsender Baumarten, wie Pappeln, Robinie und Weiden zur Gewinnung von Biomasse, meist Hackschnitzel zum Heizen. Eine wichtige Frage bei der KUP-Tagung in Berlin lautete: Welche Flächen sind für KUP geeignet? Schließlich ist Fläche knapp in Deutschland.

Es gibt keinen Grund zu einer Teller- oder Tank-Diskussion in Zusammenhang mit den KUP. KUP sind im Vergleich zu Weizen, Raps oder Mais zu unrentabel auf guten Ackerböden. Die meisten Referenten bei der KUP-Tagung möchten den Anbau von KUP nur auf Grenzertragsstandorten sehen. Manche denken auch an Kyrill-Flächen. Selbst die Naturschützer können den KUP in ausgeräumten Landschaften etwas Gutes abgewinnen. Sie bieten Lebensraum für viele Wildtiere.

Was die Flächenwahl jedoch erheblich einschränkt ist die Tatsache, dass man sich auf 20 Jahre bindet und dass die maschinelle Ernte Bedingungen stellt: Es darf nicht zu nass oder zu steil sein – eine Hangneigung über 30 Prozent ist tabu – und es darf keine Drainage in der Fläche liegen, da diese von den Wurzeln zerstört wird.

Ein Referent schlug vor, Grünlandflächen umzubrechen, die Milch bringe doch sowieso keinen Gewinn mehr. Doch haben viele Bundesländer bereits ihr Umbruchpotenzial von fünf Prozent überschritten.

Dennoch wird jeder Landwirt eine Fläche besitzen, die er nur ungern nutzt, weil sie eben nicht das bringt, was erwartet wurde. Gemeinsam mit dem Nachbarn könnte man hier eine KUP anlegen, für den Eigenbedarf. Klein anfangen. Auch dies sei wichtig, bestätigten einige Referenten, die auch bemängelten, dass noch keine Leuchtturmprojekte vorzuweisen sind, um die potenziellen KUP-Anbauer davon zu überzeugen, dass sich KUP am richtigen Standort lohnt.

Elke Setzepfand