Jetzt ist Pflanzzeit – auch im Wald

Ob im Gemüse-, Acker-, Obst- oder Waldbau, jetzt wird gesät und gepflanzt. Dabei gilt branchenübergreifend, dass auf die Herkunft des Saatguts oder der Pflanzen zu achten ist. Mehr als in jeder anderen Kultur entscheidet sich der Waldbesitzer nicht nur für ein Jahr, sondern auf mindestens 80 Jahre für eine Baumart oder eine Baumartenmischung. Daher muss die Pflanze zum Standort passen, damit die zunehmenden Stürme keine Schäden anrichten können.

Das sind die Lehren aus Lothar, Vivian und Wiebke und zuletzt Kyrill. Auf den Kyrillflächen musste ein Verlust von 90 Prozent der Nadelbäume hingenommen werden. Im vergangenen Jahr konnten auch im Staatswald von Hessen und Rheinland-Pfalz die Kyrill-Sturm­wurfflächen bepflanzt werden – ein Engpass bei der Pflanzware hatte eine frühere Pflanzung verhindert.

Erst wurde der Privatwald bedient, der bis heute besonders die Dou­glasie als Nachfolgerin der Fichte nachfragt. 2008 hat man im Staatswald Hessen 1 180 ha an Pflanzungen vorgenommen. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor wurden nur 465 ha bepflanzt. Im Staatswald Rheinland-Pfalz wurde 2006 auf 1 059 ha, 2007 auf 702 ha und 2008 auf 1 097 ha gepflanzt. Beide Länder pflanzten zum größten Teil Buche, gefolgt von Eiche und Douglasie. Dabei wurden in beiden Ländern rund fünf Prozent maschinell bepflanzt. Nach wie vor dominiert die manuelle Pflanzung mit den Hacken. Dass dabei nicht die Wurzel dem Hackenblatt angeglichen wird, sondern umgekehrt die Hackengröße auf die Wurzel abgestimmt werden sollte, ist nur einer von vielen Hinweisen, die auf den Seiten 35 bis 37 gegeben werden. Auch das Beil hat ausgedient zum Kürzen der Wurzeln. Die Quetschungen führen zu Infektionen und verhindern ein optimales Anwachsen. Das ist jedoch das A und O für zukünftige stabile Wälder.

Elke Setzepfand