Kluge Gärtner sind geimpft
Die meisten Tetanusfälle basieren auf Verletzungen im Garten
Haben Sie in diesem Jahr schon im Garten gearbeitet? Und haben Sie sich danach Ihre Hände angeschaut? Kaum ein Hobbygärtner, der ohne Kratzer und Schrunden davonkommt. Aber schon kleine Verletzungen genügen, dass Bakterien eindringen und Infektionen verursachen können. Was nicht zwangsläufig ein Problem sein muss, denn der Körper wird mit vielen Keimen ganz gut fertig. Ganz anders aber beim Wundstarrkrampf. Denn Tetanusbakterien sondern ein Gift ab, welches das Nervensystem angreift und zu schwersten Krämpfen führt. Erfassen diese die Atemmuskulatur, wird es lebensgefährlich. Bis zu 30 Prozent der Erkrankten sterben – auch bei hohem medizinischen Standard.
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An Auffrischimpfung denken
In Entwicklungsländern ist aufgrund mangelnder Hygiene der Neugeborenen-Tetanus noch häufig. Er kann nur verhindert werÂden, wenn die Mutter vor der Geburt ausreichend geimpft ist. Sie gibt gegen Ende der Schwangerschaft die Abwehrstoffe an das Kind weiter – das ist der „Nestschutz“. Auch wenn hierzulande gute hygienische Verhältnisse herrÂschen: Rechtzeitig den Impfschutz auffrischen, das gibt dem NeuÂÂgeborenen einen guten Start.
In Deutschland finden sich ImpfÂlücken schon bei JugendliÂchen, aber vor allem bei Erwachsenen. Gerade ältere Frauen bekommen oftmals keine Tetanus-AufÂfrischÂimpfung – die immer als Kombinationsimpfung mit Diphtherie gegeben werden soll. dgk
Bagatellverletzungen nicht verharmlosen
Das Risiko, nur zu impfen, wenn „ein Unfall“ eingetreten ist, sollte laut Robert-Koch-Institut nicht eingegangen werden. Gerade bei soÂgenannten Bagatellverletzungen wird oft kein Arzt aufgesucht und damit auch aktuell nicht geimpft. Im Falle einer Exposition kommt bei einem Ungeimpften die aktive Impfung bereits zu spät, weshalb im Verletzungsfalle bei Ungeimpften dann eine aktive und passive Impfung notwendig wird, deren Wirksamkeit jedoch stark vom Zeitabstand nach Exposition abhängt. Die Impfung gegen Tetanus kann als Kombinationsimpfung mit anderen Impfungen erfolgen. Sie muss nach einmal erfolgter Grundimmunisierung einmal im Vorschulalter, dann nur noch alle zehn Jahre aufgefrischt werden. LW |