Homöopathie im Schweinestall kann sich rechnen

Für die Nutztierhaltung galt die Homöopathie lange Zeit als nicht praktikabel. Die rheinland-pfälzische Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle hat sich des Themas intensiv angenommen und über einen Zeitraum von zwei Jahren die homöopathische Behandlung an Schwei­­nen in der Praxis getestet. Heraus kam: Man kann die sanfte Medizin durchaus nutzen, allerdings müssen einige Punkte beachtet werden. Für die Verwendung von Einzelmitteln benötigt man zum einen eine detaillierte Kenntnis der Arzneimittelbilder und muss zum anderen die Symptome bei den Tieren sehr gut im Auge behalten, da sich schnell ändern kann, welches Mittel zum aktuellen Zeitpunkt das Richtige ist. Geeigneter für Laien ist deshalb der Einsatz von Komplexmitteln, mit denen über eine Zusammenstellung von Einzelmitteln ein ganzer Krankheitskomplex, wie zum Beispiel MMA, angegangen wird. Auf dem Hofgut Neumühle wurden diese erfolgreich bei der Behandlung von Gebärmutter­ent­zün­dung, bei Harn­wegser­kran­kungen, Saugferkeldurchfall und auch Atemwegserkrankungen eingesetzt. Notwendig ist jedoch die Begleitung durch einen kundigen Tierarzt, denn auch Komplexmittel müssen korrekt angewendet werden. Außerdem muss das Tier genügend Selbstheilungskräfte haben, damit das Mittel wirken kann. Ist Letzteres nicht der Fall, ist die Schulmedizin angezeigt.

Der Einsatz der Homöopathie bei Schweinen rechnete sich: 9,60 Euro kostete die Behandlung einer Gebärmutterentzündung je Sau im Vergleich zu 14,20 Euro bei der Schulmedizin. Mehr dazu in unserem Beitrag ab Seite 13.

Marion Adams