Bloß kein Gras drüber wachsen lassen

Ungräser stellen für den Acker­bau ein immer größer werdendes Problem dar. Die Gründe liegen einerseits in der Natur des Anbaus von Getreide, das selbst ein Gras ist und in Folgekulturen zum Ungras wird. Andererseits sind die Probleme durch pfluglose Bewirtschaftung, frühe Aussaattermine, enge Winterungsfruchtfolgen und mangelndes Herbizidmanagement teilweise hausgemacht.
Angesichts der vielschichtigen Ursachen für die Ausbreitung von Ungräsern kann es keine Patentrezepte zu deren Eindämmung geben. Wenn also Ackerfuchsschwanz, Windhalm oder Trespe im Feld überhandnehmen, ist zunächst einmal Ursachenforschung zu betreiben und durch das Zusammenspiel von ackerbaulichen Maßnahmen und Herbizideinsätzen eine positive Veränderung herbeizuführen.

Die Grundlage für saubere Bestände wird also im Herbst gelegt; günstigenfalls sind im Frühjahr keine Nachbehandlungen mehr vonnöten. Beim Einsatz von Herbiziden ist durch die Auswahl verschiedener Wirkstoffe einer Resistenzbildung entgegenzuwirken.

Ungräser machen sich nicht nur auf den Äckern, sondern gerne auch im Grünland breit. Hier ist deren Auftreten weniger augenscheinlich und fällt oft erst durch ungenügende Erträge und Qualitäten auf. Um die Narben wieder in Top-Zustand zu versetzen, sind Neuansaaten im Herbst ein probates Mittel.

Auch hierbei ist zunächst die Ursache für des Überhandnehmen von minderwertigen Arten zu ermitteln. Wenn beispielsweise der pH-Wert nicht stimmt, wird auch eine Neuanlage zu keiner dauerhaften Verbesserung führen.

Mehr zu diesen und weiteren Themen lesen Sie im Schwerpunkt Herbstbestellung, Teil 1, in dieser Ausgabe ab Seite 17.

Karsten Becker