Häusliche Pflege gemeinsam organisieren

Wird ein Familienmitglied pflegebedürftig, stehen der Betroffene selbst sowie die Angehörigen oftmals vor einer unbekannten und damit verunsichernden Situation. Für viele Landwirtsfamilien steht fest, die Pflege zu Hause zu organisieren. Diese Bereitschaft zur Pflege allein schafft jedoch noch keine ausreichende Grundlage für eine gute häusliche Pflege. Erforderlich sind auch eine verlässliche Hilfe in der Partnerschaft, eine realistische Einschätzung der Beziehung zu den pflegebedürftigen Angehörigen sowie die eigene Bereitschaft, im Bedarfsfall professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um nicht an Überforderungen zu scheitern.

Grundsätzlich kann die Pflege des Angehörigen mit vielfältigen ambulanten Maßnahmen wirkungsvoll unterstützt werden. So ist in dieser Situation zunächst eine kompetente Pflegeberatung wichtig, wie sie beispielsweise die Landwirtschaft- liche Pflegekasse im häuslichen Bereich des Pflegefalls anbietet. Dabei können Fragen der Pflegeorganisation geklärt werden: Wie stellt man einen Pflegeantrag? Was bedeuten die drei Pflegestufen und wer übernimmt die Einstufung? Welche Pflegeleistungen und -hilfsmittel stehen zur Verfügung? Wie involviert man einen ambulan­ten Pflegedienst, und wie kann der Betrieb am Laufen gehalten werden?

Was außerdem wichtig ist: So­wohl bei der Organisation als auch bei der Pflege selbst sollten nie Entscheidungen gegen den Willen des zu pflegenden Angehörigen im Zusammenhang mit seiner Pflege getroffen werden, solange er selbst mitdenken kann. Das erleichtert die neue Lebenssituation für alle Beteilig­ten. Mehr zum Thema häusliche Pflege in unserem Pflegeschwerpunkt in der Rubrik Hof & Familie.

Stephanie Lehmkühler