Schwierige Kartoffelsaison 2009

In Deutschland wurden 2009 267 000 ha Kartoffeln angebaut, das sind etwas mehr als im vergangenen Jahr, in dem die guten Weizenpreise Fläche abzogen und für gute Preise auch bei der Kartoffel – eine der wenigen Ackerkulturen, für die es seit jeher keine Europäische Marktorganisation gibt – sorgten. Besonders Bayern hat mit einem Plus von mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stark auf die Kartoffel gesetzt. In Hessen wurden 4,4 Prozent weniger angebaut und in Rheinland-Pfalz 8,2 Prozent mehr.

Doch dieses Jahr ist der Wurm drin, sprichwörtlich, denn so klagen die rund 350 kartoffelanbauenden Landwirte in der Pfalz und die rund 700 in Südhessen über große Probleme mit den Drahtwürmern, gegen die es derzeit keine Bekämpfungsmöglichkeit gibt.

Auch am Markt ist der Wurm drin: Im Vergleich zum Vorjahr wurden bisher 20 000 t Frühkartoffeln aus der Pfalz weniger verkauft. Das liegt zum einen daran, dass auch in anderen Regionen die Anbaufläche für Frühkartoffeln ausgeweitet wurde, dass in diesem Jahr bundesweit eine frühe Ernte erfolgte und den Früheffekt der Pfalz und Südhessens schmälerte, dass die Witterung zu einem hohen Befall mit Rhizoctonia führte, doch vor allem liegt es daran, dass der LEH billige ausländische Importware der qualitativ besseren heimischen Ware bis Juli vorgezogen hat.

So mache Kartoffelanbau kein Spaß, und so mancher Landwirt macht sich Gedanken über einen Ausstieg. Den Verbaucher kümmert es wenig, der isst immer weniger Kartoffeln, jedoch mehr und mehr fertige Kartoffelprodukte, für die der Erzeuger meist weniger Geld erhält. Mit rund 13 Euro/100 kg werden die Erzeuger derzeit ausgezahlt. Um die Kosten im Betrieb zu senken, geht so mancher Landwirt auf eine minimale Bodenbearbeitung über. Der Wurm bleibt drin.

Elke Setzepfand