Fruchtbarkeits-Sommerloch im Herbst in richtige Bahnen lenken

Alle Jahre wieder im Sommer lässt die Fruchtbarkeit der Sauen zu Wünschen übrig: Die Raten erfolgreicher Belegungen sinken, und Umrauscherquoten steigen an. Temperaturen deutlich über 20 Grad Celsius belasten den Stoffwechsel sowie das Immunsystem der Tiere. In Folge sinkt zusätzlich oft die Futteraufnahme, was zu einem Gewichtsverlust und daraus resultierend sinkenden Frucht­bar­keits­leis­tungen führt.

Be­son­ders in den Zeiträumen von Belegung, Einnistungsphase und früher Embryonalentwicklung reagieren die Tiere bei hohen Temperaturen empfindlich: Sie können die Trächtigkeit nicht halten und reagieren mit Aborten. So stellte der Landesverband Rheinischer Schweinezüchter in einer Analyse fest, dass die Umrauscherquoten bei Absetztermin im August mit 19,4 Prozent –über das Jahr gesehen – am höchsten waren. Zum Vergleich: In den Absetzmonaten November bis Februar lag der Wert zwischen 12,1 und 13,4 Prozent. Sinkende Erlöse und steigende Kosten sind die Folgen der schwächelnden Fruchtbarkeit.

Die größte Hitzezeit dürfte zwar bald vorbei sein, doch der Effekt setzt sich in den Herbst hinein fort: Dann steigt die Zahl der Leertage infolge des Umrauschens an. Dies kann zwar nicht komplett verhindert, jedoch mit den richtigen Maßnahmen zumindest abgemildert werden. Denn man stellt immer wieder fest, dass das Problem in den 25 Prozent besten Betrieben weniger stark auftritt als den weniger erfolgreichen Schweinehaltun­gen. Entscheidend ist also das Management. Welche Punkte in diesem Zusammenhang geprüft werden sollten und wie gegengesteuert werden kann, zeigt unser Beitrag ab Seite 12.

Marion Adams