Ein prächtiger Herbstblüher

Pflanze des Monats: Gelenkblume

Bereits seit Juli noch bis in den Oktober hinein sorgen die Gelenkblumen für Farbe in deutschen Gärten. Werden sie zu üppig, sollten sie geteilt werden.

Foto: Maria Lanznaster/pixelio

Viele Sommerblumen öffnen nur noch zaghaft weitere Blüten. Doch es gibt Ausnahmen – vor allen Dingen im Reich der Stauden. Dazu zählt auch eine nicht sehr häufig anzutreffende Gartenstaude, die im Volksmund als Gelenkblume oder Etagenerika bekannt ist. Sie zählt zur Familie der Lippenblütler und trägt den botanischen Namen Physostegia virginiana.

 Interessant ist die Deutung der volkstümlichen Bezeichnungen. Verständlich ist die Bezeichnung Etagenerika. Sie hängt mit dem Aufbau des Blütenstandes zusammen. Die Einzelblüten stehen an einer nach oben spitz zulaufenden Ähre. Der zweite Name hängt damit zusammen, dass sich die Einzelblüte gelenkartig nach links oder rechts drehen lässt. Sie nimmt das in keinem Fall übel und verharrt in der folgenden Zeit in dieser ihr zugewiesenen Richtung. Sie kann aber andererseits jederzeit wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückbewegt werden.

Von dieser Gelenkblume sind im Laufe der Zeit verschiedene Sorten entstanden, von denen sich einige besonders bewährt haben. Dazu zählen zum Beispiel die bereits im Juli zu blühen beginnenden Sorten “Bouquet Rose' mit violettrosa Blüten und “Summer Snow' mit weißen Blüten. Beide Sorten blühen früh ab Juli bis etwa Ende September. Die wohl bekannteste und begehrteste Spitzensorte ist jedoch “Vivid'. Sie entwickelt ab September prächtige, purpurrosa Blüten in üppiger Fülle, wobei der Flor bis weit in den Oktober hinein anhält.

Die buschig wachsenden Pflanzen erreichen an einem günstigen Standort eine Wuchshöhe von 50 bis 70 Zentimetern. Gewünscht wird ein möglichst sonniger Standort und ein gut gelockerter, humoser und sandiger Lehmboden. Die ideale Bodenreaktion liegt im neutralen bis schwach sauren Bereich.

Nach dem Abblühen im Herbst werden die oberirdischen Pflanzenteile zurückgeschnitten, der neue Austrieb erfolgt im Frühjahr. An günstigen Standorten breiten sich die Pflanzen im Laufe der Jahre durch Ausläufer immer weiter aus. Wenn sich die Pflanzen im Laufe der Zeit selbst drängen oder Konkurrenz zu anderen Stauden entsteht, sollte im Frühjahr umgepflanzt werden.

Durch die Teilung des Wurzelballens und durch die Verwendung der äußeren, jüngeren Pflanzenteile können anschließend wieder kräftig wachsende und üppig blühende Gelenkblumen herangezogen werden. Marisa Gugenhan