Sicher Einkaufen im Internet

Worauf man beim Shoppen per Mausklick achten muss

Einkaufen im Internet ist bequem: Ein gemütliches Plätzchen am Schreibtisch, ein paar Klicks, Bestelladresse und Bezahlweg eintragen – und schon ist das Paket unterwegs. Keine lange Parkplatzsuche, keine ungünstigen Öffnungszeiten, keine vollen Kaufhäuser, die den Einkaufsspaß trüben: Ob Parfüm, Lederjacke, Buch, Fotos oder Waschmaschine – ein paar Tage nach der Bestellung wird die bestellte Ware ins Haus geliefert. Und das ist vor allem dann praktisch, wenn man auf dem Lande lebt und Supermarkt, Möbelmarkt oder Elektroshop nicht direkt vor der Haustür hat. Kein Wunder, dass Shoppen per Bestellung immer beliebter wird: Der Bundesverband für Versandhandel erwartet 2009 einen Umsatz von 15,4 Milliarden Euro und damit eine Steigerung des Umsatzes um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aber nicht immer funktioniert die Schnäppchenjagd per Mausklick so reibungslos wie man sich das vorstellt. Hier ein paar wichtige Tipps, damit Sie in Zukunft auch wirklich entspannt mit einer Tasse Kaffee in der Hand online einkaufen können.

  • Preisvergleich lohnt! Preis-Suchmaschinen, wie zum Beispiel www.billiger.de oder www.guenstiger.de, erleichtern die Suche nach dem günstigsten Preis für ein gewünschtes Produkt. Das lohnt sich vor allem bei teureren Produkten wie Elektrogeräten, Möbeln oder Fahrzeugen. Preis-Suchmaschinen bieten Links zu den Webseiten des jeweils günstigsten Online-Shops. Ist man dann auf den Seiten des Online-Anbieters gelandet, sind die in aller Regel nach demselben Prinzip aufgebaut: Der Anbieter versieht seine Produkte mit kleinen Bildchen und Beschreibungen. Wer auch kaufen möchte, muss sich zunächst ein Benutzerkonto mit seinen Daten anlegen. Ist der Kunde dann registriert, kann er die einzelnen Produkte in einen virtuellen Warenkorb ablegen und die Bezahlprozedur abwickeln.

Hilfreich: Blick in den Warenkorb

  • Große Freude über den erfolgreichen Zuschlag im Internet-Auktionshaus.

    Foto: imago images

    Vorsicht Falle! Fallen stecken manchmal im Detail: Manche Anbieter verlangen erhebliche Versandkosten und auch ein nochmaliger Blick in den Warenkorb vor Abschluss der Bestellung ist sinnvoll: Manchmal hat man versehentlich die Anzahl der bestellten Produkte durch einen Doppelklick ungewollt erhöht.
  • Fristen nicht versäumen! Bevor Sie einen Kauf abschließen, sollten Sie unbedingt die Rückgabe, Umtausch- und Widerrufkonditionen des Online-Anbieters prüfen. Es gibt kein gesetzliches Recht auf Umtausch und Rückgabe beim Online-Shopping, die jeweiligen Spielregeln des Online-Verkäufers gelten und die können ganz unterschiedlich sein. Viele Anbieter räumen Ihren Kunden ein 14-tägiges Rückgaberecht ein – dann dürfen Sie aber auch nicht vergessen, die Ware rechtzeitig einzuschicken. Eine Rücksendung – auch wenn der Anbieter sie akzeptiert – muss auch nicht unbedingt kostenfrei sein: Wenn der Bestellwert weniger als 40 Euro beträgt, muss oft der Käufer die Kosten der Rücksendung tragen. Bei manchen Waren ist ein Widerruf definitiv ausgeschlossen: Zum Beispiel bei individuell angefertigten und verderblichen Produkten, Arzneimitteln, entsiegelter Software.
  • Das Kleingedruckte lesen! Werfen Sie – wenn Sie das erste Mal in einem Online-Portal bestellen – auf jeden Fall einen Blick ins Kleingedruckte. Allgemeine Geschäftsbedingun­gen (AGB) müssen mühelos lesbar, übersichtlich, einfach abzurufen und speicherbar sein. Lesen Sie sie vor Vertrags­abschluss – auch wenn sie lang sind. Auch ein Blick auf den Sitz des Anbieters kann Ärger ersparen: Kaufrechtliche Schutzmechanismen greifen möglicherweise nicht, wenn der Anbieter im Ausland sitzt.
  • Wie bezahlen? Vor jedem Einkauf sollten Sie sich darüber informieren, welches Bezahlsystem der Verkäufer akzeptiert, was das kostet und welches Risiko es birgt. Für welches System Sie sich entscheiden, sollten Sie von der Sicherheit des Geldtransfers abhängig machen. Konto- und Kreditkartendaten dürfen nicht in falsche Hände geraten, zahlen Sie am besten auf Rechnung. Auch gut aussehende Webseiten können von Kriminellen gemacht worden sein. Sollten Sie Zweifel haben, lassen Sie lieber die Finger von der Bestellung: Ob eine Firma wirklich existiert, lässt sich mit einem Anruf herausfinden oder einem Blick in die Handelsregistersuche – auch das geht online. Gibt der Händler keine Kontaktdaten auf seiner Webseite an, macht das nicht gerade einen seriösen Eindruck.
  • Vorsicht vor Datenspionen! Auch vor betrügerischen Angeboten müssen sich Online-Kunden in Acht nehmen. Betrüger versuchen Kunden- oder Zahlungsdaten über Sicherheitslücken in der Computertechnik zu erbeuten. Jeder, der im Internet einkauft, sollte deshalb die folgenden Sicherheitslücken schließen: Der Computer sollte mit Viren-, Spam- und Phishingschutz ausgestattet sein, die Sicherheitssoftware sollte immer auf dem neuesten Stand sein, machen Sie täglich die Updates des Anbieters! Sie sollten sich auch nur dann auf einem Online-Shop einloggen oder dort etwas bestellen, wenn Ihnen der Verkäufer für die Ãœbertragung Ihrer Daten eine sichere, verschlüsselte Verbindung bereitstellen kann. Sie erkennen das an einem kleinen Schloss-Symbol im Browser.

Auf Gütesiegel achten

  • Auf Shopping-Gütesiegel achten! Wenn mindestens eines der verbreiteten vier Gütesiegel beim Online-Shop vorhanden ist, kann man sicher sein, es nicht mit Betrügern zu tun zu haben. Die vier Gütesiegel sind: Safer Shopping, vergeben vom TÃœV Süd, das Datenschutz-Gütesiegel der Datenschutz nord-Gruppe, das EHI-Siegel und das Gütesiegel Trusted Shops.
  • Nicht zu viel verraten! Hinterlassen Sie im Internet sowenig Daten wie möglich: Einkaufsgewohnheiten, Hobbys, Einkommen und Familienstand gehen denjenigen, bei dem Sie einen neuen Rasenmäher kaufen möchten, wirklich nichts an. Wenn Sie einmal Daten über sich veröffentlicht haben, haben Sie keine Kontrolle mehr darüber, was damit geschieht. Sabine Hense-Ferch

Drei, zwei, eins – meins

Shopping in Internet-Auktionshäusern

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Den Zuschlag erhält die Frau am Laptop. Vom Brautkleid bis zum Babybett, vom Motorrad bis zur Stehlampe – im Internet lässt sich fast alles ersteigern. Auktionen bieten Schnäppchen, oft auch Nervenkitzel, wenn in den letzten Minuten ein Gebot das andere übertrumpft. Manchmal machen die Versteigerungen aber auch Ärger. Wenn man überboten wurde, der ersteigerte Artikel nicht geliefert wird oder angeblich vor dem Versand plötzlich kaputt gegangen ist. Der Nutzer kann nicht nur Dinge ersteigern, er kann auch selbst zum Verkäufer werden. Vielleicht bringt das Gerümpel aus dem Keller ja doch noch ein paar Euro? Über Tipps und Tricks zur Vorgehensweise bei Internet-Auktionshäusern gibt es ganze Bücher, hier das Wichtigste in Kürze:

  • Grundsätzlich ist wichtig, dass man sich vom Nervenkitzel der letzten Minuten vor Auktionsende nicht dazu hinreißen lässt, überhöhte Preise zu zahlen.
  • Vergleichen Sie mit Ladenpreisen und berücksichtigen Sie auch die Versandkosten, bevor Sie ein Gebot abgeben.
  • Ob der Verkäufer vertrauenswürdig ist, lässt sich manchmal an den positiven Bewertungen ablesen, diese müssen aber nicht unbedingt stimmen, manchmal ist hier auch Manipulation im Spiel.
  • Nutzen Sie bei einer Versteigerung nicht Ihren wirklichen Namen, sondern einen ausgedachten Mitgliedsnamen.
  • Geben Sie Ihr Passwort nicht an Dritte weiter und speichern Sie es nicht bei der Anmeldung, sonst müssen Sie möglicherweise bei Missbrauch haften. shf

Lieber tauschen als kaufen? Aufgepasst bei Internet-Tauschbörsen

Das Internet vereinfacht nicht nur das Kaufen, sondern auch das Teilen mit anderen. Vor allem bei Jugendlichen sind sie beliebt: Tauschbörsen. Sie ermöglichen einfaches Anbieten und Herunterladen der unterschiedlichsten Dateien wie Musik, Filme, Bilder, Referate und Hausarbeiten. Das Prinzip funktioniert so: Nutzer A bietet eine Datei an, Nutzer B kann sie herunterladen. Viele Tauschbörsen machen sich dabei zunutze, dass mehrere Personen die gleiche Datei anbieten. Damit der Download schneller voran geht, lädt Nutzer B gleichzeitig von Nutzer A, D und C Teile der Datei herunter. Um diese Benutzer und ihre Dateien zu finden, verbinden sich die Computer der Benutzer im Internet untereinander. Das Problem: In vielen Fällen teilen Benutzer auch Inhalte, die sie gar nicht teilen dürfen, weil Filme, Hörbücher, Bücher und Musik urheberrechtlich geschützt sind und höchstens im Rahmen einer Privatkopie vervielfältigt werden dürfen – wenn sie nicht generell mit einem Kopierschutz belegt sind. Aber es ist nicht nur so, dass man sich bei vielen Tauschbörsen strafbar macht, weil man gegen das Urheberrecht verstößt – wer Software aus Tauschbörsen he­runterlädt, kann sich auch schnell Viren, Trojaner, Spähprogramme und ähnliches einfangen. Besser: Die Finger davon lassen! shf