Brennholz effizient einsetzen

Immer mehr Menschen in Deutschland heizen wieder mit Holz. 85 Prozent der aus Biomasse gewonnenen Energie werden zum Heizen von Haushalten genutzt – besonders im Ländlichen Raum. In Hessen wurden 2008 rund eine halbe Million Festmeter (Fm) Energie- oder Brennholz von Hessen-Forst verkauft, in Rheinland-Pfalz waren es 2008 rund 600 000 Fm, was von Landesforsten veräußert wurde. Insgesamt wurden 2008 rund 25 Mio. Festmeter Holz in Deutschland in privaten Haushalten zur energetischen Nutzung erworben. Das ist viel Holz, das zum Großteil von Selbstwerbern und dem Brennholzhandel aufbereitet wird. Probleme gibt es noch mit der Qualität des Brennholzes. Oft fehlt es an einer standardisierten Bezeichnung. Dem können die Siegel des Bundesverbandes Brennholzhandel und Brennholzproduktion sowie der RAL Gütegemeinschaft Brennholz abhelfen.
Da das Energieholz in der Praxis als Industrieholz zur Herstellung von Spanplatten oder Papier verwendet werden kann und umgekehrt, sind die Preise stark gekoppelt. Die Zellstoffindustrie ist daher über die hohe Nachfrage und die steigenden Preise von Energie- oder Industrieholz nicht erfreut. Die Holzbranche und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz schlagen daher eine „Kaskadennutzung“ vor. Das bedeutet, dass das Waldholz zuerst stofflich verwendet wird, zum Beispiel als Palette und danach energetisch als Brennstoff. 

Eine andere Möglichkeit wäre, die Energieholzmengen in den privaten Haushalten durch eine effizientere Verbrennung zu senken. Die meisten Haushalte, die Holz zum Heizen verwenden, feuern mit alten Öfen oder offenen Kaminen – da geht viel Wärme verloren. Durch neue Technik lässt sich hier viel einsparen, sodass mit derselben Menge Holz nicht nur ein Haus, sondern vier geheizt werden können. Elke Setzepfand