Kastanienschädling breitet sich aus

Befallenes Laub sorgfältig auflesen und endgültig entsorgen

In einigen Regionen wird wieder ein großflächiger Befall von Kastanienbäu­men mit der Kastanienminiermotte beobachtet. Zahlreiche Rosskastanien zeigen bereits seit Wochen braun gefleckte Blätter, die in diesen Tagen und damit noch lange vor dem herbstlichen Laubfall abfallen. Örtlich kommt es sogar zu sogenanntem Notblühen. Die Fle­cken zeigen die Fress- und Aufenthaltskammern der Larven und Puppen des kleinen aber alles andere als harmlosen Schädlings.

Die Miniermotte befällt bevorzugt vor allem die weiß blühenden Ross­kastanien. Der nur ein bis fünf Mil­limeter lange Kleinschmetterling legt im Frühjahr seine Eier auf den Blättern ab. Die daraus schlüpfenden Larven verursachen während ihrer Fraß- und Entwicklungszeit charak­teristi­sche Kammern innerhalb der Blätter. Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Puppenruhe schlüpfen die Falter der zweiten Generation.

Schädigung durch mehrere Generationen pro Jahr

In Mitteleuropa entwickelt die Miniermotte je nach Witterung drei bis vier Generationen pro Jahr. Dadurch sind die Bäume oft während der gesamten warmen Jahreszeit einer ständigen Schädigung ausgesetzt. Bäume, die über Jahre unter Befall mit der Kastanienminiermotte leiden, sind geschwächt und werden da­durch anfällig für Pilze und andere Krankheitserreger.

Befallenes Laub gehört nicht auf den Kompost

Die wirksamste Bekämpfungsmethode ist das konsequente Entfernen des abgefallenen Lau­bes. Es sollte möglichst bald und vollständig, auch unter Büschen und Hecken, entfernt und vernichtet werden, um eine erneute Besiedlung der Blätter mit der nächsten Faltergene­ration zu verhindern. Dadurch wird der Befall im nächsten Frühjahr deutlich verringert. Das Laub sollte in der Bio-Tonne oder bei größeren Mengen über den Wertstoffhof der Gemeinde entsorgt werden, da der Komposthaufen im Garten den Miniermottenpuppen eine ideale Überwinterungsmöglichkeit bietet. lwk-rlp