Risiken richtig einordnen
Die Nachricht, dass eine bestimmte chemische Verbindung im Mikrogrammbereich in einem Nahrungsmittel gefunden wurde, würde man dann zumindest auf ihre Relevanz hinterfragen. In den Medien wird diese Frage allerdings oft nicht mehr gestellt. Hinzu kommt, dass Organisationen, die gerne mit aufgeblasenen Meldungen an die Öffentlichkeit gehen, ihre DaseinsÂberechtigung und ihre SpenÂdeneinnahmen hieraus beziehen.
Es wäre in Deutschland hilfreich, eine Behörde zu haben, die wie in den Vereinigten Staaten die Food and Drug Administration (FDA), bei den Verbrauchern allgemein anerkannt ist. Hierzulande aber scheinen sich die Bundeseinrichtungen wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und Umweltbundesamt (UBA) gegenseitig zu beharken. Die eine arbeitet nach eigenen Angaben nach wissenschaftlichen Maßstäben, die andere – so der Vorwurf – nach politischen. Und so ist man in Deutschland soweit, dass es im Lebensmittelhandel einen Wettlauf um die niedrigsÂten Grenzwerte gibt, nicht zuletzt aus Angst, von besagten spenÂdenfinanzierten Organisationen vorgeführt zu werden, obwohl noch niedrigere Werte keine Bedeutung für die Gesundheit der Verbraucher haben.