Alternativen zur intensiven Milchviehhaltung

Seminar am Mittwoch, dem 18. November auf dem Eichhof

Die derzeitige Situation bei der Milchviehhaltung ist durch niedrige Milchpreise geprägt. In dieser Situation denken viele Milchviehhalter über Reaktionsmöglichkeiten nach. Die ALB-Baulehrschau führt am Mittwoch, dem 18. November auf dem Eichhof ein ganztägiges Seminar dazu durch. Klaus-Dieter Sens, LLH Kassel, berichtet.

Die Produktion von Rindfleisch ist auf Grünlandstandorten eine Alternative zur intensiven Milchviehhaltung. Auch hier sind lohnende Vermarktungswege jedoch die Voraussetzung.

Foto: Sens

Zunächst sollte der Betriebszweig Milchviehhaltung hinsichtlich der Kosten und Leistungen analysiert werden. Kostensenkende und leistungssteigernde Maßnahmen wirken sich direkt auf die Produktivität der Milchviehhaltung aus. Dieses Drehen an den kleinen Schrauben bewirkt, dass kurzfristig die Produktionstechnik verbessert wird und der Gewinn ansteigt. Bei vielen Betrieben wird aber auch über Alternativen nachgedacht. Dabei dreht sich oft alles um die Frage: Wie verwerte ich das Grünland optimal? Für viele rindviehhaltende Betriebe liegt der Gedanke nah, auf Mutterkuhhaltung oder Bullenmast umzusteigen. Stallgebäude und Maschinen sind vorhanden und der Betriebsleiter kennt sich mit dem Produktionsverfahren aus.

Auch Biogasproduktion ist ein Einkommensstandbein

Des Weiteren ist das Thema Biogas aktueller denn je. Das neue Energieeinspeisegesetz (EEG) mit den verschiedenen Bonussystemen bevorteilt Betriebe mit Gülleanfall und somit auch die Rindviehhaltung.

Außerdem kann für manche Betriebe eine Extensivierung in Form von Vollweidesystemen interessant sein.

Alle Alternativen sind aber nur dann sinnvoll, wenn sich das Verfahren betriebswirtschaftlich rechnet. Neben der Finanzierung notwendiger Investitionen muss sich auch die Arbeits­wirtschaft umsetzen lassen. Hinzu kommt, dass der Betriebsleiter und seine Familie sich mit der Direktvermarktung beziehungsweise neuen Arbeitsverfahren und der damit verbundenen Technik ausein­andersetzen muss.

Auch Praktiker berichten von ihren Erfahrungen

Am 18. November findet im Rahmen der ALB-Lehrschau auf dem Eichhof eine Tagung zu diesen Themen statt. Hierbei werden die Alternativen zur Milchviehhaltung von Beratern hinsichtlich der Produktionstechnik und Wirtschaftlichkeit dargestellt. In Ergänzung berichten Praktiker von ihren Erfahrungen mit dem jeweiligen Produktionszweig.

Programm

Seminar zum Thema:
„Alternativen zur intensiven Milchproduktion bei niedrigen Milchpreisen“

Fleischproduktion statt Milchproduktion:

  • Mutterkuhhaltung mit unterschiedlichen Vermarktungsstrategien
  • Bullenmast

(Hans-Gerhard Franz, LLH), außerdem Praktikerberichte von Arndt Roswag und Bernd Möller

  • Biogas mit Jungviehaufzucht (Klaus Wagner, LLH), danach Praktikerbericht von Hans-Werner Kehm
  • Milchproduktion mit Vollweidesystem (Herbert Schlosser, LLH), danach Praktikerbericht von Ralf Ganz

Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 20 Euro inklusive Mittagessen, für ALB-Mitglieder 10 Euro.