Wenn es draußen stürmt und regnet …

…dann ist Bastelzeit – zehn tolle Ideen für kreative Kids

Kinder lieben den Herbst: Wenn draußen der Wind an den Bäumen schüttelt, dann bekommen sie wieder Interesse an ausführlichen Vorlesestunden oder am Malen und Basteln. Auch längst weggeräumte Spielsachen werden wieder neu entdeckt. Wir haben zehn kreative Beschäftigungsideen zusammengestellt, mit denen man trübe Herbstnachmittage ganz ohne Langeweile wunderbar überbrücken kann. Ihre Kinder werden ihren Spaß am kreativen Schaffen haben und vielleicht entsteht dabei sogar schon das eine oder andere Weihnachtsgeschenk – probieren Sie es aus!

Selbst gebaute Blumenvase

Schnell selbst hergestellt ist ein Salzteig – und man hat in der Regel alle Zutaten im Haus. Wenn man die Stücke nach dem Backen bunt anmalt, hat man richtige kleine Kunstwerke geschaffen.

Foto: imago images

Das wird ein echter Hingucker und vielleicht sogar ein Geschenk für Oma oder Patentante: Alles, was man braucht, ist eine alte Saft- oder Ketchupflasche aus Glas oder ein größeres Glas, zum Beispiel ein Grünkohl- oder Bohnenglas, dazu noch Gips, Wasser, Farbe und Sprühlack. Flasche oder Glas werden gründlich sauber gemacht und abgetrocknet. Einfachen Bastelgips nach Anleitung anrühren. Vorsicht! Er darf weder zu flüssig noch zu dick sein, am besten immer nur kleine Portionen anrühren, damit der Gips nicht schon vor der Verarbeitung hart wird. Dann einfach den Gips auf das Glas auftragen und mit den Fingern tupfen, so dass kleine Spitzen entstehen. Am besten können Sie den Kindern helfen, indem Sie die Flasche halten, so dass die Kinder mit beiden Händen arbeiten können. Wenn die Flasche komplett „eingegipst“ ist, zum Trocknen stellen – am besten bis zum nächsten Tag. Dann mit Abtönfarbe in beliebiger Farbe anmalen – oder einfach weiß lassen. Nach dem Trocknen die Farbe mit Sprüh­lack einsprühen, trocknen lassen – fertig!

Gewürzbilder

Damit können Kinder sich stundenlang beschäftigen – und alles, was Sie dazu brauchen, haben Sie vermutlich im Vorratsschrank stehen: trockene Erbsen, Linsen, Graupen, Popcornmais, Sternanis, Wacholderbeeren, Pfefferkörner, Sesam, Leinsamen, Mohn – der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Alles Trockene – ob Hülsenfrüch­te, Körner oder Gewürze – können Sie verwenden. Dann nehmen Sie eine feste Pappe oder eine dünne Spanplatte und zeichnen mit Bleistift die Konturen eines Motivs vor: Wie wär's mit einem Igel, einer Ente, einem Uhu, einem Fisch oder einer Schnecke? Anschließend wird das Motiv abschnittsweise mit Alleskleber gefüllt und mit einzelnen Flächen aus den getrockneten Gewürzen und Hülsenfrüchten gefüllt. So entstehen Augen aus Linsen, Pupillen aus Wacholderbeeren, ein Schnabel aus Popcorn, Füße aus Pfefferkörnern. Riesige Mosaike können so entstehen. Übrigens: Damit die Erbsen besser kleben, sollten Sie sie halbieren und auf der flachen Innenfläche aufkleben.

Glückwunschkarten basteln

Schöne Einladungs- oder Geburtstagskarten braucht man immer, und Weihnachten steht schließlich auch bald vor der Tür. Lassen Sie doch Ihre Kinder einfach mal die Karten gestalten! Alles, was Sie brauchen, ist farbiges Tonpapier, festen Karton, ein altes Teesieb, eine alte Zahnbürste, Zeitungspapier zum Unterlegen und einen Farbkasten oder Plakafarbe. Ihr Kind kann aus dem Karton einfache Motive ausschneiden: Tannenbaum, Stern, Hase, Elefant, Apfel, Birne, Blume und vieles mehr. Die Motive benutzen Sie als Schablone und legen Sie auf das Tonpapier. Das ganze nun mit Zeitungspapier unterlegen! Nun mit der Zahnbürste verdünnte Plakafarbe oder Farbkastenfarbe durch das Teesieb streichen. Das gibt eine herrliche Spritzerei! Die Karten ganz trocknen lassen, bevor die Schablonen abgenommen werden, sonst verlaufen die Tröpfchen noch!

Mosaik aus Salzteig

Wer schon einmal mit Salzteig gearbeitet hat, weiß, was für tolle Sachen damit entstehen können: Für den Salzteig braucht man eine Tasse Mehl, eine Tasse Salz, 8 bis 10 Esslöffel Wasser und am besten auch 2 bis 3 Esslöffel Tapetenkleister. Den Salzteig zubereiten und portionsweise mit Lebensmittelfarbe oder aufgelösten Ostereier-Färbetabletten einfärben. Den Teig ganz dünn ausrollen (1 mm) und in gleichmäßige Mosaiksteine schneiden. Jetzt die Steinchen bei 150 Grad im Backofen 30 bis 40 Minuten trocknen lassen. Auf einem Stück Pappe zeichnen Sie nun ein Motiv Ihrer Wahl vor und lassen die Kinder die Steinchen aufkleben. Am besten gleich einen passenden Rahmen für das Bild aus Salzteig oder Pappe basteln!

Seifenblasen selbst gemacht

Kennen Sie das? Kaum haben die Kleinen die Seifenblasen-Dose in der Hand, ist das Ding schon wieder leer und das Geschrei groß. Hiermit haben Sie immer Nachschub: 2 Liter Wasser im Wasserkocher erwärmen und mit 100 g Puderzucker in einem Eimer mischen. So lange rühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Nach dem Auflösen des Zuckers 1 Liter flüssige Schmierseife hinzugeben und 20 g Tapetenkleister einrühren. Etwa 6 Stunden warten – fertig. Mit dieser Mischung haben Sie immer reichlich Seifenblasen-Vorräte. Am besten füllen Sie die Mischung mit einem Trichter in einen leeren Behälter für destilliertes Wasser, dann können Sie immer etwas entnehmen, wenn Sie es brauchen.

Selbst gemachtes Popcorn

Um frisches Popcorn zu genießen, brauchen Sie nicht über den Jahrmarkt zu bummeln oder ins Kino zu gehen – das geht im Handumdrehen zu Hause und die Kinder haben auch ihren Spaß dabei. Einfach etwas Speiseöl in einem Edelstahltopf erhitzen, etwa eine Handvoll Popcornmais hinzugeben, bis das ganze Öl bedeckt ist. Vorsicht: Das heiße Fett kann beim Einfüllen der Maiskörner spritzen! Nun müssen Sie nur noch den Topf mit einem Deckel schließen – am besten ist ein Glasdeckel, damit man das Geschehen im Topf beobachten kann – und warten gespannt auf das erste „Plopp“. Kaum ist das erste Maiskorn geplatzt, geht es Schlag auf Schlag. Dann können Sie die Hitze reduzieren. Ist nichts mehr zu hören, können Sie den Topf von der Platte nehmen und den Deckel lüften. Auf wundersame Weise ist der ganze Topf voller Popcorn! Jetzt je nach Geschmack mit Salz oder Zucker verfeinern – und am besten warm genießen!

Menschen aus Blättern

Für diese schöne Herbstbastelei benötigt man verschiedene getrocknete und gepresste Blätter, buntes Papier, Kleber und einen Stift. Die getrockneten Blätter werden in Form von Menschen auf das Papier geklebt. Am besten sieht es aus, wenn man verschiedene Blätter nimmt, für Arme und Beine am besten jeweils gleiche Blätter verwenden. Augen und Mund werden mit einem Stift aufgezeichnet, der Mensch kann auch Schuhe, Haare oder einen Hut bekommen. Das Schöne: Jeder Blatt-Mensch sieht anders aus!

Süße Leckereien – selbst gemacht

Haben Sie schon einmal Bonbons selbst gemacht? Für 40 bis 50 Vanille-Karamellen brauchen Sie 60 g Honig, je 250 g Zucker und Schlagsahne, 30 g Butter. Honig und Zucker kochen Sie mit 3 Esslöffeln Wasser auf, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Vom Herd nehmen und die Sahne erhitzen. Zucker- und Honigmasse zufügen und bei mittlerer Hitze kochen, bis die Masse hellgelb ist. Dann die Butter unterrühren. Topfboden kurz in kaltes Wasser tauchen. Etwas Masse mit einem Löffel in kaltes Wasser tropfen, mit den Fingern herausnehmen und auseinander ziehen. Wenn sie feste, elastische Fäden zieht, ist die Masse fertig, sonst muss sie noch eine Weile weiterkochen. Dann erneut prüfen! Eine eckige Auflaufform mit Alufolie auslegen, die Folie mit flüssiger Butter bestreichen und die Karamell-Masse hineingießen. Abkühlen lassen, auf ein Brett stürzen, die Folie abziehen und in Würfel schneiden. Kindern macht es besonderen Spaß, die Karamellen in Bonbonpapier aus Pergamentpapier zu wickeln. Als Geschmacksvariante kann man übrigens auch noch einen Teelöffel Instantkaffee der Masse zufügen – dann gibt es Mokkakaramellen!

Kerzen gießen

Das macht im trüben November besonderen Spaß: Alles, was Sie brauchen, ist ein laufender Meter Docht (gibt es im Bastelbedarf), Kerzenreste, ein paar kleine Gefäße, zum Beispiel Blumentöpfe aus Ton oder leere Marmeladengläser, und einen alten Topf. Den Docht so zurechtschneiden, dass er für eine Kerze von der Höhe des Blumentopfs ausreicht – vorher ein paar Zentimeter zugeben. Dann einige Kerzenreste auf dem Herd schmelzen – am schönsten ist es, wenn man Reste in einer Farbe nimmt. Ist das Wachs flüssig, wird es so in das Gefäß gefüllt, dass es mindestens einen Zentimeter Boden bedeckt. Den Docht mittig hineinhalten oder -hängen und warten, bis das Wachs fest wird. Dann kann die nächste Lage geschmolzen werden – vielleicht in einer anderen Farbe? Schicht für Schicht entsteht so eine neue Kerze. Die Kerze kann in dem Gefäß abgebrannt werden – oder Ton oder Glas werden zerschlagen, sobald die Kerze fest geworden ist.

Bunter Sand

Kinder können mit farbigem Sand interessante Muster, ja sogar ganze Landschaften gestalten. Aber selbst wenn sie nichts anderes tun, als verschieden gefärbte Streifen Sand übereinander zu schichten, sieht das Ergebnis dennoch sehr schön aus. Der Sand – am besten Vogelsand aus dem Supermarkt – wird mit Wasser- oder Fingerfarbe gefärbt: Pro Farbe benötigt man einen sauberen Joghurtbecher, der halbvoll mit Wasser gefüllt wird. Mit dem Pinsel so oft Farbe aufnehmen und im Wasser lösen, bis es die gewünschte Schattierung hat. Nun reichlich Sand zuschütten und umrühren. Der Sand braucht ein bis zwei Tage, um zu trocknen, am besten den Joghurtbecher auf die Heizung stellen und ab und zu umrühren.

Am einfachsten lassen sich die einzelnen Sandfarben nacheinander in ein Glas mit enger Öffnung füllen. Wichtig: Nicht schütteln, sonst vermischen sich die Farben! Das Glas bis ganz oben füllen und den Verschluss fest drauf schrauben – fertig! In einem Glas mit größerer Öffnung ist es ganz einfach, Wellen, Seen, Hügel und Täler zu gestalten. Man nimmt ein Stück festes Papier, rollt es zu einer Rinne, gibt etwas Sand darauf und lässt den Sand nur an bestimmte Stellen rieseln. Auf diese Weise kann man den Strahl lenken und genau dosieren. Das Glas soweit füllen, dass der Verschluss das Ganze fest abschließt. Sabine Hense-Ferch