Klimaschutz-Leistungen der Landwirtschaft anerkennen

Der Kopenhagener Klimagipfel hat trotz zweiwöchiger intensiver Verhandlungen, an denen unter anderem 193 Staats- und Regierungschefs teilgenommen haben, wenig gebracht. Es gibt keine verbindlichen Vereinbarungen über die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes wie sie Europa gefordert hat. Darauf wollen sich vor allem die großen Emittenten China und Amerika, aber auch einflussreiche Schwellenländer wie Indien und Brasilien nicht einlassen.
Auch aus Sicht der Landwirtschaft ist der Ausgang des Gipfels zu bedauern, denn auch sie ist betroffen. Durch Klimaerwärmung wird es voraussichtlich vermehrt zu Wasserknappheit und Trockenheit und allgemein zu Wetterextremen kommen – auch in Deutschland. Je nach Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs kann auch die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft durch neue Anbau­me­tho­den und neue Pflanzensorten überfordert sein. Hinzu kommen neue Schädlinge und Krankheiten, die aus den wärmeren Gegenden einwandern.
Ungeachtet des gescheiterten Gipfels von Kopenhagen werden die Anstrengungen zumindest hierzulande und in Europa weitergehen, Klima relevante Gase zu vermindern. Auch wenn dies einseitig bleiben sollte, bleibt es dennoch richtig – gerade im Hinblick auf die bisherige Abhängigkeit von fossilen Energien aus dem Ausland. Die Landwirtschaft hat in punkto Kohlendioxid-Bindung durch nachwachsende Rohstoffe für energetische und industrielle Zwecke einiges zu bieten und bereits erhebliche Einsparungen an Klima relevanten Gasen bewirkt. In künftigen Verhandlungen kommt es darauf an, dass diese Leistungen anerkannt und auch genutzt werden.
Durch technischen und züchterischen Fortschritt ist die Landwirtschaft in der Lage, noch mehr zum Klimaschutz beizutragen.
 
Cornelius Mohr