Immer besser werden im Schweinestall

Das Jahresende ist ein Anlass, die eigene Arbeit kritisch zu beleuchten – was lief gut und was kann verbessert werden? Auch viele Schweinehalter stellen sich diese Frage. Wie kann das Management noch effizienter gestaltet werden? Was kostet viel Zeit und bringt wenig Geld oder Leistung, und bei welchen Punkten ist es umgekehrt? Um dies herauszufinden, erfassen engagier­te Betriebsleiter eine große Zahl von Produktionsdaten und vergleichen sich in Arbeitskreisen mit anderen Schweine­haltern. Top-aktuell ist beispielsweise das Thema „wie können große Ferkelwürfe mit möglichst wenig Tierverlusten aufgezogen werden?“ Mittlerweile 30 Prozent der Würfe sind durch die fruchtbare Genetik mehr als 14 Ferkel stark. Diese Ferkel können jedoch von einer Sau nicht alle aufgezogen werden. Häufig werden die Ferkel auf Ammensauen umverteilt und in bestimmten Fällen ohne Beisein einer Sau an künstliche Ammen versetzt. Das Mischen der unterschiedlichen Würfe bringt jedoch gesundheitliche Probleme und Stress durch Rangkämpfe mit sich. Gute Erfahrungen wurden jetzt mit der Zufütterung von Milch an die Ferkel ab dem zweiten Lebenstag über Schalen direkt in der Sauenbucht gemacht. Um 1,8 Prozent geringere Saugferkelverluste und 400 bis 600 Gramm höhere Tiergewichte beim Absetzen waren das erfreuliche Ergebnis. Diese wurden auf dem Rheinischen Schwei­netag vorgestellt. Dass Spitzenleistungen wie möglichst viele aufgezogene Ferkel oder das letzte Gramm Tageszunahme in der Mast nicht unbedingt wirtschaftlich sein müssen, wurde dort ebenfalls erläutert. Auch hier gilt: Nur wer seine Zahlen kennt, und damit sind neben den Erträgen vor allem die Kosten gemeint, weiß, wo er sich verbessern kann.
Marion Adams