Ausgeglichenere Würfe durch Ferkelmilch-Ergänzung

Gleichmäßige, möglichst schwe­re Ferkelpartien absetzen – welcher Ferkelerzeuger möchte das nicht? Auf dem Weg dahin müssen jedoch einige Stolpersteine beseitigt werden. Es beginnt direkt nach der Geburt: Schon hier sind die Chancen für die einzelnen Tiere sehr unterschiedlich. Eine längere Geburtsdauer, ein niedrigeres Geburtsgewicht oder eine konsti­tutions­bedingt schwächere Vitalität bringen immer Nachteile für einige Ferkel eines Wurfes mit sich. An den Zitzen der Sau wird dann vor allem bei großen Würfen hart gerungen: Die stärkeren Ferkel verdrängen die schwächeren, sodass letztere zu wenig Milch erhalten. Ausgleichen kann man dies durch die Zufütterung von Ferkelmilch, die in einer Schale zweimal am Tag verabreicht wird. Entgegen den Erwartungen saugen die Ferkel dadurch keineswegs weniger an der Sau, sondern sie sind eher fitter und können sich auch an den Zitzen besser durch­setzen. Dies erfordert zwar zusätzliche Handarbeit; höhere Absetzgewichte und geringere Saugferkelverluste sind jedoch das Ergebnis, wie sich in der Praxis gezeigt hat (siehe dazu den Beitrag auf Seite 17). Eine weitere Möglichkeit ist es, Ferkel, die von der Sau nicht aufgezogen werden können, in einer separaten Bucht an eine techni­sche Ferkelamme zu setzen. Hier entfällt die Hand­arbeit bei der Zufütterung. Und die Amme scheint in der Praxis gut zu funktionieren: Die Ferkel sind zwar beim Absetzen ein Kilogramm leichter als an der Sau aufgezogene Artgenossen, holen dies jedoch im Flatdeck schnell wieder auf, da sie das Fütterungssystem kennen und nicht unter der Trennung von der Sau leiden. Ein Beispiel für eine sensorgesteuerte Ferkelamme mit Längstrog stellen wir auf Seite 15 vor.
Marion Adams