Rheinhessische Agrartage – weiterhin ein großer Erfolg
Vielleicht ist es auch gerade wegen der Krise. Da ist die „Kleine Intervitis“, wie die Rheinhessischen Agrartage genannt werden, mit relativ geringen Standgebühren für kleinere mittelständische Unternehmen noch bezahlbar. Auch die Besucher, überwiegend Winzer, kommen ohne teuren Eintritt zahlen zu müssen zu einem breitgefächÂerten Angebot der ganzen Weinbranche. Da nimmt so mancher eine weite Anfahrt in Kauf.
Feierten in diesem Jahr die Landfrauen ihr 60-jähriges Bestehen mit einer voll gefüllten Ludwig-Eckes-Halle und bester Stimmung, zeigten sich der Acker- und Obstbau dienstags und mittwochs ganz im Zeichen des Klimawandels, Kostendrucks und Umweltschutzes.
Vergleichsweise wenig Sorgen hat der Weinbau. Hier ist die Stimmung gut, es wird investiert. Für Aufregung sorgte dennoch Lars Hoelgaard, der stellvertretende Generaldirektor der Generaldirektion Landwirtschaft der EU-Kommission. Zum Thema Pflanzrechte nach 2015 kannte er nur eine Antwort: „Sie sind abgeschafft.“ Doch das kann kein vernünftiger Mensch wollen. Es werden viele Mittel von der EU zum Ausbau von Drittlandsmärkten aufgewendet, damit der Wein abfließt und die Preise stabil bleiben. Wird ab 2015 in Europa – die Mitgliedsstaaten können die Pflanzrechte bis 2018 national beibehalten – der Anbaustopp abgeschafft, werden wir bald wieder Ãœbermengen haben und die Preise würden ins bodenlose sinken – ein Rückschritt um Jahrzehnte. Viele hoffen daher, dass bald Leute mit weinbaulichem Hintergrund in Brüssel das Sagen haben.
Elke Setzepfand