Preisknick für Solarstrom

Kommt jetzt die Wende? Zunächst schien alles klar: Wenn die Sonne lacht, glänzt auch das Konto der Solarstromerzeuger. Alle Prognosen stehen und fallen mit den Einspeisesätzen im Erneuer­baren-Energien-Gesetz (EEG). In der Tat sind aus Sicht des Stromkunden 39 Cent je eingespeister Kilowattstattstunde ge­gen­über einem Strompreis von circa 5 Cent pro Kilowattstunde an der Strombörse stark überhöht.
Die Bundesregierung hat schon angekündigt, dass sie die Solar­för­derung um 15 Prozent kürzen will und zwar bereits ab April dieses Jahres und nicht erst vor der nächsten geplanten Novelle des EEG im Jahre 2012. Für Frei­flächenanlagen soll eine Kürzung zum 1. Juli 2010 um insgesamt 25 Prozent kommen, um den weiteren Ausbau auf Dachflächen zu lenken.
Die Besteuerung von Biodiesel hat gezeigt, wie sensibel die Bio­energiemärkte auf steuerliche Belastung reagieren. Die­se Frage stellt sich jetzt zwangs­läufig jedem, der den Pho­tovoltaikmarkt beobachtet. Ob die Erzeugung von Photovoltaik-Strom vom Dach des landwirtschaftli­chen Betriebs für den Anlagenbetreiber attraktiv bleibt, wird im Schwer­punkt dieser Ausgabe ana­lysiert. Kalkulationen von praxisüblichen Photovoltaikanlagen zeigen, dass die Wirtschaftlichkeit der Solarstrom­erzeugung auch stark von den Investi­tions­kos­ten abhängt. Mit der Neu­­fest­set­zung der Ein­spei­sesät­ze und deren Degression durch das neue EEG könnten die Modulpreise weiter fallen, um sich den neuen Vergütungssätzen und der geringeren Rentabilität anzupassen. Der Preisknick für Solar­­­­­­strom könnte abgefangen werden.
Doch auch Schnäpp­­chen­­preise für Photozellen werden langfristig nicht weitere Kürzungen in der Solarförderung ausgleichen. Wird der Solar­strom weiterhin für die Erzeuger interessant bleiben? Mehr zum Thema in dieser Ausgabe ab Seite 33.

Berthold Moennig