Energiemix der Zukunft – Biomasse wird gebraucht

Wollen wir nur eine Erderwärmung um 2° C, so sagen viele Wissenschaftler, dann müssen die CO2-Emissionen, die 2008 bei 31,5 Mrd. t weltweit lagen, drastisch reduziert werden. Erneuerbare Energien, die in Deutschland im Jahr 2008 7 Prozent des Primärenergieverbrauchs ausmachten, werden dabei eine große Rolle spielen. 112 Mio. t CO2 konnten damit hierzulande eingespart werden.
Neben der Windkraft nahm unter den Erneuerbaren Energien auch die Biomasseproduktion – Maisanbau und die energetische Verwendung von Holz – kräftig zu. Das ist auch gut so, denn Biogas und Biomasseheizanlagen dienen der regionalen Wertschöpfung, bieten den Landwirten ein relativ sicheres Einkommen und können im Falle der Verstromung regelmäßig in das Netz eingespeist werden. Besonders Letzteres ist ein großer Vorteil gegenüber der Wind- und Solarenergie. Dieser Vorteil lässt die Biomasse attraktiv für die großen Energiekonzerne werden. Schon jetzt wird für 2020 eine „Holzlücke“ von 430 Mio. m3/Jahr in der EU vorausgesagt.
Die Energiekonzerne möchten Biogasanlagen und Biomasseheizkraftwerke errichten und langfristige Verträge mit der Land- und Forstwirtschaft aushandeln. Bisher war dieses Vorhaben nur in wenigen Fällen erfolgreich. Zu ungleich sind die Partner, und die Laufzeiten der Verträge sind nach dem Geschmack der Erzeuger oft zu lang. Da müssen der Preis und die entsprechenden Anpassungsklauseln stimmen. Besser ist es, wenn sich Landwirte oder Waldbesitzer zusammentun und in Kooperation selbst eine Biogasanlage oder ein Hackschnitzelheizkraftwerk betreiben mit Verwendung der Wärme vor Ort. Für Waldbesitzer wird eine intensivere Durchforstung und das Anlegen von Energie-Vorwäldern auf ehemaligen Sturm- oder Kalamitätsflächen empfohlen (s. S. 17).
Elke Setzepfand