Milchprodukte verzehren trotz Laktoseintoleranz

Eine gute Verdauung erleich­tert das Leben. Das wissen insbesondere die Menschen, die regelmäßig nach dem Essen Beschwerden haben. Durchfall, Blähungen, Druckempfindlichkeit des Bauches, Atembeschwerden oder auch Müdigkeit und Antriebslosigkeit können ihnen den Alltag vermiesen. Ein langer Leidensweg bleibt ihnen erspart, wenn der Arzt die Diag­nose „Nahrungsmittel­unverträg­lich­keit“ stellt und therapiert.
Die häufigste Nahrungsmittel­intoleranz ist die Milchzucker­unverträglichkeit, medizinisch: Laktoseintoleranz. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Bei ihnen besteht ein Mangel oder eine verminderte Aktivität des Milchzucker aufspaltenden Enzyms Laktase.
In der Regel ist der sogenannte primäre Laktasemangel zwar erblich bedingt, macht sich aber erst im Laufe des Lebens bemerk­bar. Das erklärt, warum Menschen in unterschiedli­chen Lebensphasen davon betrof­fen sind.
Die Laktoseintoleranz ist nicht heilbar. Mit dem richtigen Wissen können Betroffene jedoch weitgehend be­schwer­defrei leben. Wichtig: Sie müssen nicht auf Milchprodukte verzichten. Denn wer an einer Laktoseintoleranz leidet, kann Milchzucker meistens bis zu einer bestimmten Menge aufspalten und verdauen. Laktose­arme Milchprodukte, wie lang gereifter Käse, Joghurt oder Butter, verursachen daher keine Beschwerden.
Vielen Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden, fehlt der für Knochen und Zähne wichtige Mineralstoff Calcium. Eine gute Alternative für Betroffene sind daher auch laktosefreie Milchprodukte, die der Handel vermehrt anbietet. Sie werden aus herkömmlicher Milch hergestellt, bei denen der Milchzucker bereits in der Produktion aufgespalten wurde. Und: Sie enthalten genau so viel Calcium wie herkömmliche Milchprodukte.
Stephanie Lehmkühler