Anspruchsvolle Paradiesvögel

Heliconien – dekorative Zimmertopfpflanzen

Vor etwas mehr als 160 Jahren sind im tropischen Amerika die ersten Pflanzen der Gattung Heliconia entdeckt und beschrieben worden. Heute kennt man etwa 150 Arten, von denen einige auch als attraktiv blühende und sehr dekorative Zimmertopfpflanzen bei uns in Mitteleuropa kultiviert und angeboten werden.

Ob als Topf- oder Schnittpflanze: Heleconia ist immer ein Hingucker.

Foto: Beyrle

Die Heliconien erhielten ihren botanischen und auch deutschen Namen nach dem Berg Helicon, dem Sitz der Musen, der sich in Böotien, einer altgriechischen Landschaft, befindet. Es gibt für diese wunderschöne Pflanze auch noch einige andere volkstümliche Namen, und zwar wird sie oft auch als Hummerschere, sicher bezogen auf die ganz besonderen Blütenstände, oder als Falsche Paradiesvogelblume bezeichnet. Alle diese Pflanzen sind eng verwandt mit den Bananen und zählen auch zur Familie der Bananengewächse Musaceae.

Bei allen Heliconien handelt es sich um ausdauernde, tropische Kräuter, die aus zusammengerollten Blattscheiden einen Scheinstamm bilden, der endständig den Blütenstand ausbildet. Attraktiv sind dabei nicht die Blüten selber, sondern die Blütenhüllblätter, die sehr häufig in scharlachroten, oft auch in rosa oder goldgelben Farben die Blicke auf sich ziehen.

Den richtigen Standort auswählen

Als Tropenpflanzen stellen Heliconien gewisse Ansprüche an den jeweiligen Standort. So benötigen sie sehr viel Licht und immer ausreichend hohe Temperaturen. Nicht nur im Sommer, auch im Frühjahr, Herbst und Winter sollte die Temperatur nie unter 18 bis 20 Grad Celsius absinken, da sich kühlere Temperaturen negativ auf die Pflanzenentwicklung und die Blühdauer auswirken. Günstig ist es auch, wenn die relative Luftfeuchtigkeit stets über 60 Prozent liegt. Gerade deshalb fühlen sich Heliconien auch in einem Raum mit Luftbefeuchter besonders wohl.

Gewünscht wird auch eine lockere, humose Erde mit leicht saurer Reaktion, da sich ein zu hoher Kalkgehalt ebenfalls negativ auf das Wachstum auswirken kann. Aus diesem Grund ist es auch günstig, zum Gießen immer weiches, kalkfreies Wasser zu verwenden. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser weder zu warm noch zu kalt ist. Ideal ist etwa Zimmertemperatur, um Schockwirkungen zu verhindern. Auch sollte die Pflanze immer regelmäßig gewässert werden, doch muss Staunässe unbedingt vermieden werden.

Auch floristisch lassen sich Heliconien vorzüglich verwenden, zum Beispiel in Gestecken, die sich durch eine lange Haltbarkeit auszeichnen. Als Topfpflanzen oder Schnittblumen zählen Heliconien zu den schönsten Pflanzen für eine attraktive Innenraumdekoration. Besonders wohl fühlen sie sich in einem hellen und ausreichend temperierten Wintergarten. Marisa Gugenhan