Das Diabetes-Risiko am Bauchumfang ablesen

In Deutschland gibt es rund 8,9 Mio. diagnostizierte Diabetiker. Weitere vier Mio. Menschen, die ihre Krankheit noch gar nicht bemerkt haben, müssen als Dunkelziffer hinzugezogen werden, hieß es jetzt auf dem Weltkongress zur Diabetes-Prävention in Dresden. Das erschreckende an der Volkskrankheit ist, dass davon in zehn Jahren bereits 14 Mio. Menschen betroffen sein könnten, zuzüglich einer Dunkelziffer von sechs Mio. Weltweit sterben jährlich etwa vier Mio. Menschen an den Folgen. Dabei sind die Auslöser der Erkrankung bekannt. Der Typ-2-Diabetes ist hauptsächlich eine Lebensstil-Krankheit: Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen aufgrund falscher Ernährung und fehlender Bewegung gelten neben der genetischen Veranlagung als wichtigste Risikofaktoren für die Entwicklung des Zuckers.
Es liegt auf der Hand, dass kleine Veränderungen im Lebens­stil helfen können, den Dia­betes zu besiegen. Abnehmen, bewegen und entspannen lautet die Lösung. Doch sich heute gesund­heitsbewusst zu verhalten, trotz üppigem Nahrungsangebot und einem stressigen Alltag, ist nicht einfach. Ein kritischer Blick auf den Bauchumfang kann allerdings helfen, das Diabetes-Risiko frühzeitig zu senken. Dieses verringert sich nämlich mit jedem Zentimeter weniger Bauchpöls­terchen. Bei Frauen sollte der an der Taille gemessene Umfang 80 Zentimeter, bei Männern 94 Zentimeter nicht überschreiten. Für alle, die darüber liegen, lautet der Anreiz zur Reduzierung des Bauchumfangs: Bereits eine Gewichtsabnahme von fünf bis sieben Prozent des Körpergewichts reduziert das Diabetes-Risiko um rund 70 Prozent. Mehr zum Thema wie sich Diabetes verhindern lässt, erfahren Sie in der Rubrik Hof & Familie.
Stephanie Lehmkühler