Bei der Eigenremontierung spart man nicht unbedingt

Die Eigenremontierung von Jungsauen bietet einige Vorteile wie eine bessere Herdengesundheit, die Beeinflussung der Qualität der Jungsauen durch den Ferkelerzeuger und eine mögliche Kosteneinsparung. Viele kleinere Betriebe führen sie schon seit Jahren durch, aber auch größere Sauenhalter denken darüber nach, zu der einen oder anderen Form der Eigenremontierung überzugehen. Zur Verfügung steht hier neben der Wechselkreuzung die Nutzung einer Kernherde ohne oder mit Teilzukauf, was sehr unterschiedliche Anforderungen an den jeweiligen Ferkelerzeugerbetrieb stellt. Ob die Nachzucht jedoch im eigenen Betrieb produziert statt auf der Auktion oder in einem Zuchtunternehmen zugekauft werden soll, muss gründlich durchdacht werden. Denn die Zucht von Jung­sauen ist ein „eigenes Geschäft“ und nichts, was man nebenbei erledigt.

So muss eine strategi­sche Zuchtplanung durch­geführt werden, zudem müssen Tiere angepaart und selektiert werden. Eine Neigung des Betriebsleiters zur Zucht ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Auch die Entwicklung der Sauenleistungen muss regelmäßig geprüft werden. Denn sonst kann es passieren, dass mehrere Jahre lang kein Zuchtfortschritt stattfindet und dadurch die Zahl der geborenen Ferkel je Sau nicht steigt und auch die Qualität der späteren Mastschweine sinkt. Genauer betrachtet werden sollte die Wirtschaftlichkeit. Auch bei der Eigen­remontierung entstehen Kosten, die jedoch weniger augenscheinlich sind, weil sie nicht auf einen Batzen anfallen wie beim Kauf von Jung­sauen­partien. Ob sich die Eigenremontierung lohnt, hängt stark von den Aufzuchtkosten ab. Und ob das Endprodukt die gewünschten Leistungen bringt, muss in die wirtschaftliche Betrachtung einbezogen werden.

Das Ergebnis kann im positiven, aber auch im negativen Bereich liegen, wie der Artikel auf Seite 12 zeigt.

Marion Adams