Pheromoneinsatz mit Problemen
Doch nicht in allen weinbautreibenden Gemeinden funktioniert die umweltschonende Bekämpfung. In letzter Zeit gibt es leider wieder zunehmend Bewirtschafter, die sich nicht beteiligen. Diese Trittbrettfahrer gefährden das ganze System, weil trotz Nichtbeteiligung deren Flächen mit Dispensern abgehängt werden müssen, um die Wirksamkeit der Methode zu gewährleisten. Die Kosten und das Risiko dafür tragen dann die sich beteiligenÂden Winzer.
Bisher gibt es keine gesetzliche Handhabe, um die Verweigerer in eine Anwendergemeinschaft zu zwingen. Nur mit Überzeugungsarbeit und manchmal auch mit etwas Druck der Berufskollegen ist es derzeit möglich, den ein oder anderen zum Mitmachen zu bewegen. Dabei lässt sich diese biologische Bekämpfung des Traubenwicklers doch auch werbewirksam bei der Weinvermarktung nutzen, weil der Einsatz von Insektiziden vermieden werden kann.
Entgegen der kürzlich vom BioÂkreis ökologischer Landbau öffentlichkeitswirksam verbreiteten Meldung handelt es sich bei den in Dispensern ausgebrachten Mitteln übrigens nicht um Nervengift, sondern um Wirksubstanzen die dem Duft der Traubenwicklerweibchen nachempfunden sind, um eine Paarung und damit Fortpflanzung zu verhindern. Zwar sind die Populationen des einbindigen Traubenwicklers in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, bei einer vernachlässigten Bekämpfung könnten sie sich allerdings wieder schlagartig aufbauen.