Abschlussfeier der Winzer in Bockenheim

Bestens ausgebildeter Winzernachwuchs startet

„Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs, um auch in Zukunft den Weinbau in Rheinland-Pfalz weiterzuentwickeln. Qualifikation ist der Schlüssel zur Weinqualität, professionellem Betriebsmanagement und erfolgsorientiertem Marketing und damit zur Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt“, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, während der Abschlussfeier der Winzer in Bockenheim.

Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler (r.), Hans-Jürgen Roll, Vorsitzender des Prüfungsausschusses Rheinhessen (l.), und Karl-Otto Gabel-Müller, Vorsitzender des Prüfungsausschusses Pfalz (4.v.r.), mit den Jahrgangsbesten von der Nahe, der Pfalz und aus Rheinhessen.

Foto: lwk rlp

145 junge Frauen und Männer haben ihre dreijährige Ausbildung als Winzer erfolgreich abgeschlossen und starten nun ins Berufsleben. In Bockenheim erhielten die Absolventen der Anbaugebiete Pfalz (70), Rheinhessen (38), Ahr, Mittelrhein und Nahe (zusammen 25) sowie einer von der Mosel und elf aus anderen Bundesländern in einem feierlichen Rahmen ihre Urkunden und Zeugnisse. 33 weitere Absolventen aus dem Anbaugebiet Mosel werden am 1. August in Schweich verabschiedet.

Die Anzahl der Personen, die sich für eine Ausbildung als Winzer entscheidet ist weiterhin stabil. Im Jahr 2014 wurden 205 neue Ausbildungsgänge geschlossen, im Jahr 2015 waren es 215 und im vergangenen Jahr 203.

Den Absolventen des Anbaugebietes Pfalz gratulierte auch Reinhold Hörner, Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und Weinbaupräsident der Pfalz (2.v.l).

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Die geburtenschwächeren Jahrgänge seien jedoch zu spüren, so Schindler. „Der Fachkräftemangel ist in aller Munde und in fast allen Branchen angekommen. Hier gilt es sich zu engagieren und aktiv gegenzusteuern.“ So stellt die Landwirtschaftskammer in ihrem Projekt „Passgenaue Besetzung“ die Grünen Berufe auf Messen und in Schulen vor und wirkt am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. Es gehe auch darum, das Berufsbild des Winzers attraktiv zu halten, damit es für junge Menschen und ihre berufliche Planung eine interessante Option bleibe.

Den Meisterbonus als Anreiz sehen

Schindler betonte, dass die Absolventen nun zwar im Berufsleben angekommen seien, dass sie jedoch lange noch nicht ausgelernt hätten. Sich weiterzubilden sei unverzichtbar. „Sie haben etwa die Option ihren Winzermeister zu machen. Dies bietet die Kammer berufsbegleitend für zwei Jahre an, und mit dem Meisterbonus gibt es nun einen weiteren Anreiz, sich für diesen Weg zu entscheiden.“ Künftig kann jeder, der bei der Landwirtschaftskammer einen Meisterkurs erfolgreich absolviert und in Rheinland-Pfalz arbeitet, eine Anerkennungsprämie von 1 000 Euro erhalten.

Selbstständigkeit fördern durch Meisterbonus II

Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler (r.) gratulierte den Absolventen des Anbaugebietes Rheinhessen.

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Außerdem bekommt, wer sich nach erfolgreich absolvierter Prüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt den Meisterbonus II. Die Höhe der Förderung beträgt hier 2 500 Euro. „Daher kann ich Sie nur dazu animieren, sich weiter zu qualifizieren“, sagte Schindler. Für die Erweiterung weinbaulichen Wissens und Könnens gebe es in Rheinland-Pfalz beste Möglichkeiten, nicht zuletzt seit der Einrichtung des dualen Studiengangs in Neustadt.

Dank an alle Ausbildungsbetriebe

Präsident Schindler dankte den Ausbildern, Berufsschulen und Prüfern für ihr Mitwirken beim erfolgreichen Start ins Berufsleben. „Ein besonderer Dank geht an die Ausbildungsbetriebe. Sie bringen sich stets aktiv ein, um die Auszubildenden fit und zukunftsfähig zu machen“, so Schindler.

Während der Veranstaltung wurden auch Ausbilder, Lehrbetriebe und Prüfungsausschussmitglieder für ihren langjährigen Einsatz geehrt, ohne deren ehrenamtliches Mitwirken eine Durchführung der Prüfungen in der gewohnten Form nicht zu gewährleistet wäre. Martin Franzen aus Neustadt wurde für seine zehnjährige Prüfertätigkeit von Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler geehrt.

lwk rlp – LW 31/2017