Initiative Tierwohl beschäftigt Schweinehalter

Das Thema Tierwohl wird 2015 vor allem Schwei­nehalter beschäftigen. Und das obwohl die Haltung in den Betrieben bereits detailliert durch rechtliche Vorgaben geregelt ist und sich der allergrößte Teil der Schweinehalter daran hält.

Schon in der Vergangenheit hat die Öffentlichkeit mehr Tierwohl als gesetzlich vorgeschrieben gefordert, niemand wollte und will jedoch dafür zahlen: Der Großteil der Ver­­braucher entscheidet sich an der Ladentheke gegen das teurere und für das preisgünstigere Fleisch. Und vor allem die Discounter berufen sich stets auf den Konkurrenzdruck aus der Branche und bieten Fleisch zu Billigpreisen an.

Da die Verhaltensweisen sich wohl nicht ändern werden, wird ab diesem Jahr auf ein neues Konzept gesetzt, um das geforderte Tierwohl in die Erzeugerbetriebe zu bringen: die Initiative zum Tierwohl. Finanziert wird diese vom Lebensmitteleinzelhandel und ins Leben gerufen wurde sie gemeinsam mit einer Reihe von Institutionen – unter anderem dem Bauern­verband und der Fleischwirtschaft. Der Lebensmitteleinzelhandel stellt für die Initiative 4 Cent je Kilogramm im Laden verkauftes Schweinefleisch bereit, und zwar unabhängig davon, ob das Fleisch aus Erzeugerbetrieben stammt, die an der Initiative teilnehmen oder nicht. So soll verhindert werden, dass der Handel für seine Teilnahme Werbung macht, aber tatsächlich nur einen kleinen Teil dieser Produkte bezieht. Die Mehrkosten sollen laut Lebensmitteleinzelhandel nicht an die Verbraucher weitergegeben werden, sondern werden als Investition gesehen.

Jetzt sind die Tierhalter gefragt: Ab voraussichtlich April können sich Schweinehalter für das Programm anmelden. Landwirte sollten sich Gedanken machen, ob sie an der Initiative teilnehmen möchten und welche Kriterien im Betrieb mit vertretbarem Aufwand umsetzbar sind. Wie dies in der Praxis aussehen könnte, hat das LW in der letzten Ausgabe gezeigt (Seite 14, www.lw-heute.de/heute-planen). Welche Tierwohlkriterien es gibt, wie Anmeldung sowie Zahlungen erfolgen und welche Ansprechpartner es in Hessen und Rheinland-Pfalz gibt, hat das LW Denise Reuter von der Hessen Agrar Marketing GmbH gefragt (ab Seite 18).

Marion Adams