Jagd auf Wildschweine stärker fördern

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt aus Osteuropa heran. Um zu verhindern, dass sie in Deutschland ankommt, werden umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Was die Schweinehalter zum Schutz ihrer Bestände in puncto Biosicherheit tun können, ist bekannt. Schwieriger gestaltet sich die stärkere Bejagung der Wildschweine als ASP-Überträger, um das Übertragungsrisiko zu reduzieren. Der Deutsche Bauernverband hatte vor einiger Zeit gefordert, bis zu 70 Prozent der Wildschweine zu erlegen. Dadurch fühlten sich viele Jäger in die Mangel genommen. Sie argumentieren im Gegenzug, dass die starke Vermehrung der Wildschweine auch mit der Ausdehnung des Maisanbaus zu tun hat. Das ist nicht ganz abzustreiten, aber auch die milden Winter und häufigere Mastjahre in den Laubwaldbeständen haben wesentlich dazu beigetragen. Doch gegenseitige Vorhaltungen bringen hier nicht weiter.

Die Bereitschaft, mehr Wildschweine zu jagen, ist in der Jägerschaft vorhanden. Um schlagkräftiger zu werden, wird aber mehr Unterstützung von der öffentlichen Seite gefordert, beispielsweise bei der Vorbereitung von Gemeinschaftsjagden. Dies machten die Jäger vergangene Woche bei einer Infoveranstaltung des hessischen Landwirtschaftsministeriums in Wettenberg deutlich (siehe Beitrag dazu auf S. 29). Auch wirtschaftliche Anreize seien nötig. Mit gutem Beispiel vorangegangen ist der Schwalm-Eder-Kreis, der die Trichinenbeschaugebühren bis Ende des Jahres für alle erlegten Wildschweine ausgesetzt hat. Mit steigender Zahl geschossener Wildschweine wird zudem der Verkauf des Fleisches zum Problem und auch die Preise sinken. Die Jäger fordern deshalb, die Vermarktung von Wildfleisch zu fördern.

Nicht vergessen werden sollte, dass die größte Ausbreitungsgefahr vom Fernverkehr ausgeht: Das Virus kann so in kurzer Zeit große Distanzen überwinden. Last­wagenfahrer und andere Reisende müssen viel stärker aufgeklärt werden, damit Reste von Fleisch- und Wurstwaren nicht am Straßenrand entsorgt werden. Schweinehaltern drohen hohe Einbußen, deshalb muss alles getan werden, um die ASP aus Deutschland fernzuhalten.

Marion Adams – LW 12/2018