Kampagnenfähig
Mit Schleppern, Plakaten, Flugblättern und einer Mauer, die symbolisch für die Hemmnisse der Landwirtschaft aufgebaut wurde, machten die Landwirte auf ihre Forderungen aufmerksam. Es ging unter anderem um den Abbau von Bürokratie, überzogene Umweltauflagen, Flächenfraß und aufwändige Genehmigungsverfahren. Auch die ständige, ungerechtfertigte Skandalisierung der Landwirtschaft und der Tierhaltung in den Medien waren ein Thema.
Die deutschen Agrarminister diskutierten auf der dreitägigen Agarministerkonferenz (AMK) 44 Tagesordnungspunkte. Schwerpunkte waren der Tierschutz, aber auch das GVO-Anbauverbot und die EU-Öko-Verordnung. Die Auswahl der Themen spiegelt den gewachsenen Einfluss der grünen Agrarminister wider. Dass die Delegationen der A-(SPD), B-(CDU) und G-(Grün)-geführten Länder nach eigenen Aussagen so konstruktiv diskutierten, lag wohl auch an dem Vorsitz. Die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne) hatte schon angedeutet, dass sie in der AMK als Vertreterin einer schwarz-grünen Regierung eine Scharnierfunktion übernehmen wird. Sie setzt bislang auch in Hessen auf Dialog und Kompromisse und hebt sich damit von manchen grünen Kollegen in den Ländern ab.
Marion Adams – LW 13/2015