Kartoffelerzeuger optimistisch

In diesen Tagen beginnt die Haupternte der Pfälzer Frühkartoffeln, die seit 1992 unter dem Markennamen „Pfälzer Grumbeere“ vermarktet werden. Auf rund 4 000 ha in der Vorderpfalz und in den angrenzenden Gebieten bis nach Südhessen wachsen frühe Kartoffelsorten wie Annabelle und Berber, die in dem milden Klima schnell reifen. Die Bestände präsentieren sich gut, die Anbauer rechnen mit einer durchschnittlichen Ernte. In diesem Jahr rechnen die Erzeuger und Vermarkter mit einem größeren Zeitfenster, in dem die Pfälzer Grumbeere ihren Marktvorsprung vor anderen Anbaugebieten ausnutzen kann. Denn die Konkurrenz von häufig günstig auf den Markt geworfenen spanischen, israelischen oder ägyptischen Kartoffeln ist nicht so ausgeprägt wie noch im vergangenen Jahr. Die Chancen für Pfälzer Grumbeere, frühzeitig in den Regalen der Supermärkte zu liegen, sind hoch. Die Stimmung unter den Erzeugern ist gut, sie blicken optimistisch auf die Vermarktungssaison.

Viele Lebensmitteleinzelhändler werben inzwischen mit regionalen Produkten. Das ist für die Pfälzer Grumbeere Fluch und Segen zugleich. Die Verbraucher in der Region können erwarten, demnächst auch wirklich Pfälzer Frühkartoffeln bei Edeka, Rewe und Co. kaufen zu können. Ist das nicht der Fall, sollten sie sich nicht scheuen, im Markt nach heimischer Ware zu fragen und diese einzufordern. Denn hier erzeugte Kartoffeln wachsen unter kontrollierten Bedingungen und haben kurze Transportwege – ein ökologisches Plus. Doch die Erzeuger in der Pfalz brauchen auch den Absatz in ganz Deutschland. Sie wollen schließlich den Klimavorsprung vor anderen Anbaugebieten nutzen und werden dafür in der Regel auch durch höhere Preise belohnt. Die Regionalisierungsbestrebungen des Handels stehen dem entgegen, es ist damit zu rechnen, dass das Versandgeschäft künftig schwieriger wird. Diesen Trend sollten die Erzeuger zumindest im Auge behalten. Denn auch die Kartoffelvermarkter sehen diesen Trend und fordern deshalb, dass die Erzeuger in der Vorderpfalz den Anbau von späteren Sorten ausbauen, damit sie auch im Winter noch in der Region erzeugte Kartoffeln beim Handel platzieren können.

Imke Brammert-Schröder – LW 25/2018