Kein Fest für den Magen

Üppiges Weihnachtsessen führt oft zu Sodbrennen – einige Tricks

Gänsebraten, Rotkohl, Klöße, dann Stollen, Plätzchen, Lebkuchen – Weihnachten ist ein Fest der Köstlichkeiten. Doch was den Gaumen kitzelt, stößt dem Magen oft sauer auf. Um mit dem Überangebot fertig zu werden, setzt die Schleimhaut große Mengen von Säure frei. Diese kann in die Speiseröhre gelangen und dort die empfindliche Schleimhaut strapazieren. Sodbrennen ist die Folge. Bemerkbar macht es sich meist durch einen Druck und brennenden Schmerz hinter dem Brustbein oder saures Aufstoßen. An Weihnachten helfen dann einige Tricks.

Nach üppigem Essen kann Sodbrennen entstehen.

Foto: Michael Franke/pixelio

Das beginnt mit der Zusammen­setzung des Festessens. Denn man­che Lebensmittel und Zubereitungsarten verursachen besonders häufig Sodbrennen: Scharf gewürzte, stark angebratene und frittierte Speisen sowie fettreiche und süße Inhaltsstoffe, insbesondere beide in Kombination. Als mageres Fleisch zum Fest eignet sich zum Beispiel Wild oder Pute. Und statt Klößen, Pommes frites oder Kroketten empfehlen sich gekochte Kartoffeln oder Kartoffelpüree. Als gefahrloser Magenfüller gehört viel Gemüse oder Salat mit auf den Teller – aber besser nicht Gurkensalat, (grüne) Paprika, (rohe) Zwiebeln, Kohlgemüse sowie Hülsenfrüchte. Diese Beilagen können Magensäureattacken auslösen.

Den Kopf etwas höher betten

Auch andere Tricks helfen gegen Sodbrennen, vor allem Mäßigung beim Essen, bei Alkohol und Nikotin. Beim Verdauen hilft viel Trinken (gut eignet sich Wasser oder Kräutertee) und nach dem Festmahl ein bisschen Bewegung. Zwischen Abendessen und Nachtruhe sollten mindestens drei Stun­den vergehen. Denn im Liegen steigt die Magensäure besonders leicht zu Kopfe. Am Sichersten schläft es sich auf der linken Seite und mit einem erhöhten Kopfteil.

Wem diese Maßnahmen nicht reichen, der kann sich auch mit Medikamenten über die Weihnachtszeit retten. Drei Gruppen sind nach der Bewertung von Stiftung Warentest geeignet: Antazida, H2-Blocker und Protonenpumpenhemmer. Antazida enthalten Aluminium und/oder Magnesium, binden oder neutralisieren damit überschüssige Magensäure und sind ohne Rezept erhältlich. H2-Blocker verhindern die Bildung neuer Magensäure. Zwei Vertreter, Ranitidin und Famotidin, sind in niedriger Dosis und Stückzahl ohne Rezept erhältlich. Auch Protonenpumpenhemmer stoppen die Säureproduktion. Sie dienen vor allem zur ärztlichen Therapie von Speiseröhrenentzündungen und Geschwüren im Magen-Darm-Trakt. Seit 2009 sind zwei Vertreter, Omeprazol und Pantoprazol, in einer Dosis von 20 Milligramm ohne Rezept erhältlich.

Als Dauerlösung eignen sich Antazida, H2-Blocker und Protonenpumpenhemmer nicht. Ist das Sodbrennen trotz rezeptfreier Medikamente und/oder allgemeiner Maßnahmen nach zwei Wochen nicht verschwunden, ist ein Arztbesuch dringend nötig. Das gilt auch bei sehr plötzlichem Magenschmerz oder starkem Ge­wichts­­verlust. Denn dahinter ver­bergen sich womöglich schwere Krankheiten. Zudem kann ein sehr langer und intensiver Kontakt mit der Magensäure Atemwegserkrankungen oder Speiseröhrenentzündungen verursachen. Diese Gefahren muss der Arzt überprüfen und gegebenenfalls behandeln. td