Klare Bekenntnisse

Anlässlich der Grünen Woche demonstrierten am vergangenen Samstag Organisationen, die für sich beanspruchen, die Verbraucher, den Tierschutz und den Umweltschutz zu repräsentieren und für deren Wohl zu kämpfen. Sie haben es satt, sagen sie, und wenden sich gegen Massentierhaltung, gegen Agrarfabriken, Monokulturen, gegen Agrarexporte, den Klimawandel, gegen Gift in Lebensmitteln und gegen Arzneimittel in der Tierhaltung. Mit diesen Zerrbildern der Landwirtschaft schaffen sie es leider, die Nachrichten zu dominieren. Die Vorwürfe, die, wenn man sie hinterfragt, gleichwohl wenig Substanz haben und widersprüchlich sind, sind für die heimischen Landwirte kaum zu ertragen. Die in der Regel von Familien geführten Betriebe stehen für eine bodengebundene Produktion, sie setzen immer rationeller Betriebsmittel wie Dünger und Pflanzenschutzmittel ein und haben die Tierhaltung fortwährend verbessert.

Dass diese Organisationen nicht für die Mehrheit sprechen, zumindest aber nicht das Verhalten entscheidend beeinflussen, zeigt sich zum Glück in den Tausenden von Besuchern, die auf der Grünen Woche die Spezialitäten aus den verschiedenen Ländern, allen voran Nahrungsmittel aus deutschen Landen genießen. Diese erfüllen die höchsten Standards und sind deshalb weltweit anerkannt und begehrt, Deutschland ist hierdurch zum drittgrößten Nahrungsmittelexporteur geworden.

Bundeslandwirtschaftsminis­terin Ilse Aigner hat dies deutlich gemacht und die Initiatoren der Demonstration scharf kritisiert. Auch die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher, die die Ministerin auf der Grünen Woche vorgestellt hat, erkennt die Leistungen der Landwirtschaft an und plädiert für eine vernünftige Weiterentwicklung. Die Bekenntnisse von Frau Aigner können die Landwirte mit Genugtuung erfüllen.

Cornelius Mohr