Kreisvorsitzender Uwe Bißbort im Amt bestätigt

Für drei Jahre wiedergewählt

Uwe Bißbort aus Pirmasens-Windsberg bleibt Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Pirmasens-Zweibrücken. In der Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Zum Hannes“ in Winterbach-Niederhausen wurde der seit zwölf Jahre amtierende Vorsitzende für weitere drei Jahre wiedergewählt. Bißbort bedankte sich bei seinen Berufskollegen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und fügte hinzu: „Ich möchte auch weiterhin für die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort etwas erreichen.“

Uwe Bißbort wurde bei der Jahreshauptversammlung des Kreisbauernverbandes Pirmasens-Zweibrücken für drei Jahre in seinem Amt bestätigt. Erste Gratulantin war die Landrätin Dr. Susanne Ganster.

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Kritische Töne zur Ehrenamtsarbeit seien auch weiterhin gewünscht, sofern sie sachlich begründet sind, sagte der Kreisvorsitzende. Er appellierte an die Landwirte, die inzwischen bis nach Polen vorgedrungene Afrikanische Schweinepest (ASP) ernst zu nehmen und stärker gegen diese Tierseuche vorzugehen. Ein Ausbruch der ASP in Deutschland wäre eine undenkbare Katastrophe, nicht nur bei den regionalen Schweine züchtenden Landwirten. Bißbort prognostizierte, dass der Preis für Schweinefleisch sofort unter einen Euro pro Kilogramm fallen werde. Viele Landwirte müssten ihren Betrieb aufgeben und 20 Prozent der Schweinefleischerzeugung würden in das Ausland transportiert.

Impfstoff gegen ASP dauert acht Jahre

Der Kreisvorsitzende wies auch darauf hin, dass die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes nach Aussagen von Experten über acht Jahre dauert. Eine Besserung sei nicht zu erwarten. Er fordere alle Berufsjäger zum Einsatz von Drohnen auf, um ein Ausbrechen der gefährlichen Tierseuche zu verhindern. Der Kreisvorsitzende befasste sich auch mit der Vermarktungssituation bei der Hochwald-Molkerei und stellte fest, dass sich der Milchpreis im vergangenen Jahr erholt hat, wobei der Preis im Januar 2018 leicht rückläufig gewesen sei. Die Hochwald-Molkerei sei früher die best auszahlende Molkerei in Deutschland gewesen. Die Molkerei zahle jetzt pro Liter Milch rund vier Cent unter dem Bundesdurchschnitt.

Bißbort kritisierte auch die Förderpolitik des Landes bei der „Bio-Stilllegung“. Die Politik hemme die Entwicklung zukunftsfähiger Betriebe mit Nachfolgern, so der Kreisvorsitzende. „Wir sind inzwischen an einem Punkt angelangt, wo wir nicht mehr die Augen zumachen können“, betonte die Landrätin Dr. Susanne Ganster. Die Prognosen sagen uns, dass die Schweinepest auch die Südwestpfalz und das Nachbarland Frankreich erreichen wird. Deshalb gilt es Vorkehrungen zu treffen. Die Kreisverwaltung habe bereits mit dem Veterinäramt, der Jägerschaft und den Landwirten bei einem „Runden Tisch“ Gespräche geführt, um Vorkehrungen für den Ernstfall zu treffen. Auch die Jägerschaft sei gefordert den Schwarzwildbestand drastisch zu reduzieren. Wegsperren und die Errichten von Zäunen könnten weitere Maßnahmen sein. Dr. Ganster wörtlich: „Was wir tun können, wird auch getan.“ Sie wies auch darauf hin, dass die Gebühren für die Trichinenschau der Wildschweine unter 30 Kilogramm und für die Beschilderung bei Drückjagden ausgesetzt wurden.

Zwei Säulenstruktur in GAP soll bleiben

Wahlen

Stellvertreter und Beisitzer

Bei den turnusgemäß alle zwei Jahre anstehenden Ergänzungswahlen zum Kreisvorstand wurden Christian Gahn aus Mörsbach und Friedhelm Meyer zu Capellen aus Mittelbach als stellvertretende Kreisvorsitzende wiedergewählt.

Als Beisitzer wurden ebenfalls wiedergewählt: Hans Dieter Bißbort aus Höhmühlbach, Berthold Lauer aus Großsteinhausen, Hartmut Glahn aus Mörsbach, Klaus Bohl aus Herschberg, Thomas Weber aus Schauerberg und Martin Schunck aus Oberauerbach.

Bott

Ralf Hornberger vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium zeigte die zukünftigen Perspektiven für die rheinland-pfälzische Landwirtschaft auf. Die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sachgerecht weiterentwickeln und vereinfachen, die Wettbewerbsfähigkeit stärken, die Akzeptanz für moderne Landwirtschaft erhöhen, die Digitalisierung voranbringen und die Ländlichen Räume nachhaltig stärken, sind die Hauptziele des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministers, unterstrich Hornberger. Nach den Vorstellungen des EU-Agrarkommissars Phil Hogan, soll die Bedeutung der GAP herausgestellt, modernisiert und auch vereinfacht werden. Die bewährte zwei-Säulenstruktur solle erhalten bleiben. Auch die Direktzahlungen zur Einkommens- und Risikoabsicherung werden fortgeführt. Hornberger streifte auch in kurzen Zügen den Umwelt-und Klimaschutz und gab bekannt, dass die Kommission nur Mittel bereitstellt, wenn Ziele erreicht werden. Außerdem soll das umweltschonende Ausbringen von Wirtschaftsdüngern und Pflanzenschutzmitteln gefördert werden.

Junglandwirte sollen stärker gefördert werden

Ein weiterer Schwerpunkt ist die bessere Förderung der Junglandwirte sowie die Beibehaltung der marktwirtschaflichen Ausrichtung und der Ausbau des Handels. Die anschließende Diskussion drehte sich unter anderem um die Genehmigungsauflagen für Windräder. Thomas Weber aus Schauerberg verlangte Auskunft über deren Flächennutzung. Berthold Lauer aus Großsteinhausen kritisierte die zum Teil rigorosen bürokratischen Vorgaben für Viehhalter und sagte voraus, dass deshalb viele Landwirte die Höfe aufgeben. Schäferin Sabine Hellrück, wandte sich gegen die Rückkehr der Wölfe in den Pfälzerwald und das damit verbundene Reißen von Schafen.

Bott – LW 11/2018