Künstliche Intelligenz in der Agrarbranche
Abschlussveranstaltung BMEL-geförderter Projekte
In der vergangenen Woche fand die offizielle Abschlussveranstaltung der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten KI-Projekte am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern statt. Mehr als 180 Vertreter der Bereiche Landwirtschaft, Lebensmittelkette, Ernährung und dem ländlichen Raum nutzten die Gelegenheit, sich über das Potenzial der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz für ihre Domänen zu informieren. So berichtet das Fraunhofer Institut in einer Pressemitteilung.

Foto: Fraunhofer
Potenzial für Betriebe, Verbraucher und Umwelt
Um Mehrwerte aus landwirtschaftlichen Daten zu erzielen, müssen die Daten ausgewertet werden. Hierfür stehen mittlerweile zahlreiche KI-Technologien zur Verfügung. Landwirte können dadurch unterstützt werden, Entscheidungen für ihren Betrieb zu treffen, um den Betriebserfolg zu maximieren, aber auch dabei, die Umwelt zu entlasten und das Tierwohl zu erfassen. Für die Verbraucher bedeutet das, dass sie Informationen über die Herstellung ihrer Lebensmittel erhalten. „Wir können Rückverfolgbarkeit erzielen entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette“, sagte Dr. Engel Friederike Arkenau, Unterabteilungsleiterin und Digitalisierungsbeauftragte des BMEL.
"Insgesamt sind in den KI-Projekten 66 Prototypen für die Landwirtschaft und Ernährung entwickelt worden, es sind 10 Patente und über 100 weitere Kooperationen entstanden. Die Relevanz für die Wirtschaft zeigt sich dadurch, dass 45 Wirtschaftsunternehmen und 13 Start-ups eingebunden sind. Das ist ein großer Erfolg", ergänzt Dr. Elke Saggau, BLE-Gruppenleiterin.
Im zweiten Teilprojekt von X-KIT wird eine europäische Dateninfrastruktur für den souveränen Datenaustausch aufgebaut. Das Ziel ist es, den Wissenstransfer voranzutreiben und Anwendungsfälle zu erarbeiten, um die Einsatzmöglichkeiten für die Landwirtschaft- und Ernährungsbranche aufzuzeigen.
Einfach formuliert hat man früher versucht, Daten in eine gemeinschaftliche Plattform zu bringen – heutzutage gibt es einen neuen Ansatz. In den Datenräumen bleiben die Daten bei den Personen oder Organisationen, von denen sie stammen und sie sind weiterhin in den Systemen gespeichert, in denen sie ursprünglich abgelegt wurden. Trotzdem können sie ausgetauscht werden, wenn es die unterschiedlichen Akteure wie Landwirte oder Unternehmen gerne möchten. „Das ist ein Trend, der sich in allen Branchen abzeichnet. Im Agrarbereich ist diese neue Technologie allerdings noch nicht stark untersucht. Und genau das machen wir vom Fraunhofer IESE gemeinsam mit dem KTBL und allen weiteren Projektpartnern im Projekt X-KIT", erläutert Prof. Dr.-Ing. Jörg Dörr, Teil der erweiterten Institutsleitung des Fraunhofer IESE und Projektleiter von X-KIT.
LW – LW 18/2024