Kunstwerke aus der Natur

Florale Objekte – leicht selbst gemacht

Herbstliche Materialien aus der Natur inspirieren zu kleinen Kunstwerken, die dauerhaft im Haus für natürliches Ambiente sorgen. Und das Beste: Sie können so gestaltet werden, dass sie immer wieder frisch mit Blüten bestückt werden und sich so immer wieder verändern.

Dauerhaftes und Frisches im Kontrast – ein Gärtchen aus Stielen des Riesenknöterich.

Foto: Engbarth-Schuff

Band aus Samen von Gleditschien: Schlichte Blütenfüllungen steigern die Wirkung des Objektes.

Foto: Engbarth-Schuff

Gesamtansicht des Gleditschienbands. Es strahlt Klarheit aus.

Foto: Engbarth-Schuff

Die Idee ist, aus und mit der Natur etwas Außergewöhnliches zu kreieren. Aus pflanzlichem Material werden dauerhafte Werkstücke geschaffen, die dem Wohnraum ein spezielles Ambiente verleihen, den Alltag aufwerten und in Kombination mit frischen Blüten Harmonie ausstrahlen. Die Natur bietet uns tolle Werkstoffe. Wir müssen uns nur von ihr leiten lassen und etwas kreativ sein, dann können richtige Kunstwerke entstehen, die so manchem Bild Konkurrenz machen.

Gärtchen aus Riesenknöterich

Der Fallopia ist sehr dekorativ und lässt sich in der Floristik sehr vielseitig verwenden. Die ursprünglich nicht in Mitteleuropa heimische Staude wächst oft an Straßenrändern und Deponien. Der botanische Name ist

Fallopia japonica. Die Pflanze gehört zur Familie der Polygona­ceae. Früher war sie auch als Reynoutria bekannt, im Deutschen als Riesenknöterich. Zur Weiterverarbeitung werden zuerst die Blätter von den Riesenhalmen entfernt und die Halme anschließend getrocknet. Sie verlieren dann ihre grüne Farbe und werden rot-braun. Grün kann man sie in dieser Form leider nicht verarbeiten, da sie frisch sehr viel Feuchtigkeit lagern und dadurch nicht geklebt werden können.

Zuerst bereiten wir uns wieder eine farblich angepasste Holzlatte vor und nageln auf der Rückseite zwei Bildhalter auf. Dann die trockenen Fallopiastücke in unregelmäßig lange Stücke von rund 15 bis 20 Zentimeter schneiden und dabei darauf achten, dass auch dickere Stücke mit verarbeitet werden.

Mit der Heißklebepistole die Abschnitte nebeneinander kleben. Einzelne sollten noch in die Zwischenräume als zweite Lage geklebt werden, so entsteht mehr Dreidimensionalität. Da die Halme innen hohl sind, kann man dünne Reagenzgläser direkt in die Hohlräume einstellen.

Mit kleinen Blüten aus dem eigenen Garten oder vom Feld lässt sich dieses Wandbild immer wieder aufs Neue bestücken.

Ein Kranz quer durch den Garten

Tanzende Früchte am Ring: Alle Fruchtstände einzeln andrahten.

Foto: Engbarth-Schuff

Beim nächsten Objekt verarbeiten wir verschiedene Blüten und Fruchtstände zu einem kranzförmigen Gebilde. Einmal quer durch den Garten; Hortensienblüten, Physalis, Lunaria, Irisfruchtstände, kleine Abschnitte vom Stiel der Gräser und vieles mehr sammeln wir ein.

Ein Quadrat aus Sperrholz wird mit einer knalligen Acrylfarbe gestrichen. Anschließend zwei Aufhänger auf der Rückseite befestigen. In der Zwischenzeit wird ein dünner Drahtring mit einem Durchschnitt von 18 Zentimeter zuerst mit etwas Heu und dann noch mit Gräsern umwickelt. Darauf achten, dass Drahtring und Holzplatte von den Proportionen her passen.

Die gesammelten Früchte werden mit Drähten versehen und am umwickelten Ring befes­tigt. Hierbei soll auch anderer Draht sichtbar bleiben, weil dadurch Leichtigkeit und Transparenz entstehen – als würden die Fruchtstände um den Ring tanzen. Der fertige Kranz wird an der umwickelten Stelle mit Heißkleber auf die Platte geklebt.

Gleditschienband mit Blüte

Die vorbereiteten Materialien werden am Kranz befestigt. Dieser wird am Ende aufgeklebt.

Foto: Engbarth-Schuff

Wir lassen uns von der bewegten Schote der Gleditsia ins­pirieren. Sie ist häufig in Parks und Anlagen zu finden. Die anspruchslose Pflanze ist winterhart und wird dadurch beispielsweise in New York City als Straßenbaum angepflanzt. Der botanische Name ist Gleditsia triacanthos und sie gehört zu den Hülsenfrüchten (Fabaceae). Das ist eine Unterfamilie der Johannisbrotgewächse. Im Deutschen nennt man ihn Lederhülsenbaum.

Die Hülsenfrüchte sind sehr auffällig und sehen ledrig aus. Sie werden etwa 25 bis 30 Zentimeter lang und 2,5 bis 3 Zentimeter breit. Sie sind oft verdreht, was beim Verarbeiten für Spannung sorgt. Im ersten Schritt wird eine Holzlatte in beliebiger Länge und rund 8 bis 10 Zentimeter Breite mit brauner Acrylfarbe gestrichen. Auf der Rückseite wird ein Aufhänger befestigt. Hat man keine Acrylfarbe zur Hand, kann auch Wasserfarbe benutzt werden. Es geht hauptsächlich darum, dass eventuell entstandene Lücken nicht hervorstechen. Auf die getrocknete Holzlatte die Schoten nun einzeln der Reihe nach mit Heißkleber anbringen. Es ist ratsam, die Schoten etwas vorzusortieren, da jede ihre ganz eigene Bewegung hat und diese dann auch zur Wirkung kommen sollte.

Bei der Gestaltung reduzieren wir uns auf die Grüntöne im Vordergrund. Im Hintergrund als Knaller die Farbe Pink.

Foto: Engbarth-Schuff

Im unteren Drittel zwei Löcher zur Befestigung eines Reagenzglases bohren. Ein stabiler Steckdraht mit 1,6 Millimeter Stärke wird mehrmals um das Glas gebogen und die beiden Enden werden in die vorgebohrten Löcher gesteckt. Auf der Rückseite die Drähte umbiegen, mit Heißkleber befestigen und dann mit einer Lederecke abdecken.

Das Reagenzglas kann durch das mehrmalige Umwickeln der Drähte leicht entnommen werden. So kann man es auch gut reinigen.

Im letzten Schritt wird das Reagenzglas mit frischen Blumen bestückt. Langstielige Blumen wie Löwenmäulchen, Gladiolen und andere eignen sich besonders gut. Wer es etwas exotischer mag, dekoriert mit einer Anthurie. Anstelle des großen Glases können auch mehrere kleine angebracht werden.

Kirsten Schuff