Kupieren und Enthornen – große Themen in der Haltung

Schaf- und Ziegentag auf der Neumühle

Kürzlich luden die Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle und ihre Kooperationspartner TWZ Schaf und Netzwerk Fokus Tierwohl, Schaf- und Ziegeninteressierte zum zweiten Neumühler Schaf- und Ziegentag ein. Ziel der Veranstaltung war es, praxisnahes Wissen in Form von Fachbeiträgen und Demonstrationen durch Expertinnen und Experten für Halter von kleinen Wiederkäuern zu vermitteln. Der stellvertretende Institutionsleiter der Neumühle, Dr. Jason Hayer, berichtet.

Behornte Ziegen vermeiden bei Rangkämpfen eher den körperlichen Kontakt. Enthornte Ziegen dagegen beißen bei Konflikten öfter.

Foto: Pixabay

Wie bereits im letzten Jahr wird das Hofgut Neumühle durch den Landesverband der Schafhalter/Ziegenhalter und Züchter Rheinland-Pfalz und den Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) unterstützt. Dr. Christian Koch, Leiter des Hofguts Neumühle, und Hannah Herres vom Netzwerk Fokus Tierwohl, führten die Anwesenden durch den Tag. Auf dem Programm standen unterschiedlichste Vorträge rund um Gesundheit, Tierwohl, Haltung und Management.

Projektergebnisse zur Haltung unkupierter Schafe

Thematisch wurde der Tag durch die Projektpartner des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schaf (TWZ Schaf) eröffnet. Das Projekt beschäftigt sich mit der Haltung unkupierter Schafe mit langem, bewolltem Schwanz sowie der Zucht auf kürzere Schwanzlängen und dem damit verbundenen Tierwohl. In diesem Themenschwerpunkt wurden die vorläufigen Projektergebnisse der beteiligten Partner vorgestellt. Martha Bonarius vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) stellte das Projekt sowie einige der Maßnahmen, die auf den beteiligten Netzwerkbetrieben umgesetzt wurden, vor. Jedem Betrieb stand durch das Projekt eine Fördersumme zu, um das Tierwohl zu steigern, das Management zu digitalisieren und Arbeitsprozesse effizienter und somit stressarmer für Mensch und Tier zu gestalten. Gefördert wurden unter anderem digitale Waagen, Lesestäbe für die digitale Tiererfassung (Reader), Akku-Schermaschinen und weitere Maßnahmen zur Erhöhung des Tierwohls durch ein angepasstes Management. Auch das im Projekt entstandene und weiterentwickelte serv.it OviCap Managementtool stellte Bonarius vor. Hierzu bestand das Angebot, während der Pause einen Einblick in das Programm zu erhalten, was von einer Vielzahl der Teilnehmenden mit großem Interesse angenommen wurde.

 – LW 43/2024