Lager und Auswuchs auch bei Triticale

Ergebnisse der Landessortenversuche Wintertriticale 2022/2023

Wintertriticale gilt zwar generell im Vergleich zu Weizen als weitaus robuster, doch auch diese Getreideart hatte unter den schwierigen Erntebedingungen 2023 zu leiden. Vielerorts konnten Auswuchs und damit einhergehende niedrige Fallzahlen und schlechtere Keimfähigkeiten beobachtet werden. Vor allem Ertragshöhe- als auch Ertragssicherheit stehen bei der Wintertriticale im Fokus. Die aktuellen Ergebnisse der Landessortenversuche (LSV) zeigen, wie sich Sortenunterschiede unter den erschwerten Erntebedingungen in Zahlen bemerkbar machten.

Damit eine Sorte eine Empfehlung erhalten kann, muss sie mindestens drei Prüfjahre in den Landessortenversuchen durchlaufen. Zeigen Sorten nach zwei Jahren bereits überragende Ergebnisse, kann vorab eine Probeanbauempfehlung ausgesprochen werden.

Foto: Hüppe

Zur Ernte 2023 wurden nach ersten Schätzungen des hessischen statistischen Landesamtes fast 19 500 ha Wintertriticale angebaut. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Fläche nur marginal um weniger als 400 ha erweitert. Das Ertragsniveau in der Praxis lag 2023 mit 61,9 dt/ha unterhalb des fünfjährigen Durchschnitts von 66 dt/ha. Im Vergleich zum durchschnittlichen Winterweizenertrag von 70,5 dt/ha fällt die Ertragshöhe der Wintertriticale 2023 damit (wie zu erwarten) wieder geringer aus. Schlussendlich resultierte aus dem Ertrag eine Gesamterntemenge von 120 330 t, sodass im Vergleich zum fünfjährigen Durchschnitt die Erntemenge um etwa 6 000 t geringer ausfiel. Das macht einen Anteil der Triticale an der Gesamtgetreideerntemenge von rund 7 Prozent in Hessen aus.

Cecilia Hüppe, LLH, Fachinformation Pflanzenbau – LW 36/2023