Landjugend trifft Priska Hinz

Rege Diskussion beim jährlichen Ministerinnengespräch

Vorvergangenen Montag kamen die Junglandwirte aus Agrar­aus­schuss und Vorstand der Hessischen Landjugend (HLJ) mit Hessens Ministerin für Umweltschutz, Klima, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Priska Hinz zusammen und diskutierten über aktuelle agrarpolitische Themen.

In einer Videokonferenz trafen sich Mitglieder von Agrarausschuss und Landesvorstand der Hessischen Landjugend mit Ministerin Priska Hinz und Annette Enders, Abteilungsleiterin Landwirtschaft im Hessischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium (HMUKLV).

Foto: Hessische Landjugend

Ganz oben auf der Agenda stand der von Hinz mit ausgehandelte Koalitionsvertrag und die neue Regierung mit dem neuen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Den Junglandwirten brannte unter den Nägeln, worauf die Ministerin besonderen Wert gelegt hatte und welche hessischen Perspektiven sie hi­neinverhandeln konnte. Hinz berichtete hier sehr offen und zeigte auch einige Schwierigkeiten auf, so werden beispielsweise bei der Herkunftskennzeichnung für tierische Produkte Diskussionen aufkommen, ab welchem Anteil deutscher Milch ein Käse als regional gelten kann.

Bildung in der Landwirtschaft

Darüber hinaus war die agrarische Bildung ein wichtiges Thema für die jungen Landwirte. Hinz erklärte, für sie sei die Landjugend in diesem Bereich ein sehr wichtiger Ansprechpartner und sie wolle zusehen, dass Landjugendvertreter bei der Diskussion über die Neuordnung der Bildung mit Landwirtschaft- und Kultusministerium sowie Bauernverband eingeladen werden. Außerdem soll es im neuen Jahr ein Treffen zwischen den Landjugendlichen und der im Ministerium für Bildung zuständigen Abteilungsleiterin geben, um die Anliegen detaillierter zu besprechen.

Zukunfts- und Planungssicherheit

Auch die Zukunftssicherheit und die Perspektiven für Berufseinsteiger und junge Betriebsleiter waren Thema des Gesprächs. Die Junglandwirte der HLJ machten auf die Unsicherheit aufmerksam, in der sich viele junge Menschen in der Landwirtschaft sehen, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Diese Unsicherheit, die durch schneller werdende Veränderungen und Vorgaben seitens der Politik mitbegründet ist, schlägt sich darin nieder, dass Investitionen, beispielsweise in neue Ställe, gescheut werden, weil nicht abzusehen ist, wie die Auflagen sich im Abschreibungszeitraum verändern. Die Ministerin erläuterte dazu, ihrer Meinung nach sei die Landwirtschaft ohne Viehhaltung unvorstellbar und gerade, weil zuletzt viele Veränderungen beschlossen worden seien, könne man nun davon ausgehen, dass zumindest für die nächsten 15 Jahre relative Sicherheit herrsche, zumindest von Seiten der Politik. Das unternehmerische Risiko sei aber immer vom Betrieb selbst zu tragen.

Insgesamt blicken die Junglandwirte der HLJ auf ein sehr konstruktives Gespräch zurück, in dem auch bei Meinungsverschiedenheiten fair diskutiert wurde. Die Landjugend bedankt sich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei Ministerin Hinz und freut sich darüber, als wichtiger Partner und Vertreter der Junglandwirte und generell der jungen Menschen auf dem Land angesehen zu werden.

hlj – LW 50/2021