Landwirte und Imker sitzen im gleichen Boot

Die Landfrauen stecken sie sich ans Revers als Symbol für Fleiß, in Amerika sterben viele von ihnen und auch in Deutschland ist es immer schwieriger, sie über den Winter zu bringen. Die Rede ist von Apis mellifera, der Honigbiene.

Über die Ursachen wird viel spekuliert, an provokanten Schuldzuweisungen mangelt es nicht. Ein Hauptproblem ist sicherlich die immer noch nicht zufriedenstellende Bekämpfung der Varroamilbe, die die Bienen erheblich schwächt. Einige Imker sagen, es liegt an den Pflanzenschutzmitteln.

So sind im Sommer die Neonicotinoide, eine Wirkstoffgruppe neuerer Pflanzenschutzmittel in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Sie sollen das Nervensystem der Honigbienen beeinträchtigen, sodass diese die Orientierung verlieren und nicht mehr zum Bienenstock zurückfinden.

Auch Landwirte sind auf die Dienste der Bienen angewiesen und es ist deren gemeinsames Interesse mit den Imkern, dass die Bienen gesund sind. Gut, dass einige Pflanzenschutzmittelhersteller das Problem aufgreifen und nun vereinzelte Forschungsprogramme der deutschen Bieneninstitute unterstützen oder in eigenen Bienenzentren Forschungen betreiben. Vieles ist noch unklar, was das komplexe Leben der Bienenvölker angeht, und es gibt nicht „die“ Ursache. „Hier spielen viele Faktoren eine Rolle“, sagt ein Bienenexperte.

Gesunde Bienen benötigen den ganzen Sommer über genügend Nahrung, um das Volk zu versorgen. Das Bienenjahr beginnt mit der Salweide, dann folgt die üppige Rapsblüte und danach kommt die große Blütenlücke auf dem Land, weswegen Imker inzwischen bessere Bedingungen in den Städten vorfinden. Hier Abhilfe zu schaffen, sollte für die Straßenbauämter, Bauämter der Kreise und Landwirte eine Aufgabe sein, damit es weiterhin summt und brummt.

Elke Setzepfand