Landwirte wehren sich gegen falsche Berichterstattung
Tageszeitung berichtet einseitig über Neonicotinoide
Am Dienstagmorgen trauten die Landwirte in Rheinhessen ihren Augen nicht. Als sie die Tageszeitung AZ aufschlugen, war groß ein Artikel mit dem Titel „Die Rüben, das Gift und der Tod“ abgedruckt. Dabei wurde Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner scharf für die Notfallzulassung der Neonicotinoide kritisiert.

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Die Gruppe „Land schafft Verbindung“ aus Rheinhessen mit Carsten Diez, Steffan Kiebler und Annika Mossel sowie Vertreter des Zuckerrübenverbandes, wie Walter Manz, Lutz Eidmann und Andreas Kissinger, wollten diese einseitige Berichterstattung nicht so hinnehmen. Am Mittwochnachmittag fuhren rund 70 Traktoren zum Hauptsitz der VRM, einer Mediengruppe mit rund einer Million Lesern. Dort fand ein Gespräch mit Chefredakteur Friedrich Roeingh und Reporterchef Christian Matz statt, in dem beide Seiten ihre Positionen darlegten.
Auch Ökonomierat Norbert Schindler schrieb als Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz einen Brief an den Chefredakteur, indem er vor allem auf die politische Entwicklung der Notfallzulassung einging, die von den Bundesländern NRW, Hessen, RLP, BW und Bayern mitgetragen werde. Deutschland sei hier im Verzug gegenüber den Nachbarländern.
Sowohl BWV als auch der Zuckerrübenverband machten deutlich, dass es um die Existenz der Ackerbaubetriebe geht, um Arbeitsplätze in Offstein und um eine Kultur, die abgesehen von der Saatgutbeizung mit relativ geringem Pflanzenschutzmitteleinsatz einen wichtigen Bestandteil der Fruchtfolge darstellt. Fehlt diese Kultur, lagere man die Produktion ins Ausland aus.
LW – LW 5/2021