Letzten Ziegenbockmarkt in Butzbach durchgeführt
Verkaufsquote von 55 Prozent sehr unbefriedigend
Seit den 70iger Jahren wurden in Butzbach regelmäßig hessen- als auch bundesweite Auktionen/Märkte für kleine Wiederkäuer durchgeführt. Ein Grund dafür ist die zentrale Lage, fast in der Mitte von Deutschland, und die gute Anbindung zur A5 und A45. Bedauerlicherweise ist diese Ära nun zu Ende. Am 6. August hielten die kooperierenden Ziegenzuchtverbände zum letzten Mal ihren 16. Ziegenbockmarkt in Butzbach ab. Zum Auftrieb kamen Weiße Deutsche Edelziegen, Bunte Deutsche Edelziegen, Thüringer Waldziegen und Burenziegen. Alle Tiere waren aus CAE-unverdächtigen Beständen und klinisch und serologisch auf Pseudo-TBC mit negativem Ergebnis untersucht worden. Bis auf zwei Altböcke wurden der Kör- und Prämierungskommission 19 Jungböcke und 3 Jungziegen vorgestellt. Helmuth Lange, LLH Wetzlar, berichtet über den letzten Ziegenbockmarkt in Butzbach.

Foto: Lange
Die in WKL I prämierten Böcke der Bunten Deutsche Edelziege stammten ausschließlich von Hartmann, Gelsenkirchen und Sieverdingbeck, Borken/WF. Ein sehr im Typ ansprechender Bock von Sieverdingbeck mit 9er Rahmen konnte sich an erster Stelle platzieren. Der Ib-Preis ging an die Kat. Nr. 9 von Hartmann, ebenfalls ein korrekter Vertreter dieser Rasse. Zwei sehr harmonische Jungböcke der Rasse Thüringer Waldziege mit guten Mutterleistungen präsentierte der Holzfelder Ziegenhof, Boppard. Darüber hinaus war ein Altbock von Horas, Ebersburg im Angebot.

Foto: Lange
Absetzer und kälber
Für die Absetzer- und Mastkälberauktion am Mittwoch, 31. August, werden Absetzer der Rassen Charolais, Limousin, Fleckvieh und Kreuzungstiere gesucht. Andere Fleischrinderrassen wie Weißblaue Belgier-Kreuzungstiere haben sich auf den Auktionen ebenfalls etabliert. Gesucht werden zudem Mastkälber der Rassen Fleckvieh sowie Kreuzungstiere. Anmeldung bis Mittwoch, 24. August, ZBH, ☎ 06631/78414.
zbhVerlauf der Auktion zögerlich und unbefriedigend
Obwohl der Auktionator Paul Linscheid alle Register seines Könnens gezogen hatte, war der Verlauf der Auktion zögerlich und unbefriedigend. Es sind nur drei „Ausreißer“ erwähnenswert: Der WDE-AltÂbock von Prof. Steffens, Langgöns, erlöste mit 1 150 Euro den Spitzenpreis, ein weiterer WDE-Jungbock, ebenfalls von Steffens, wechselte für 650 Euro den Besitzer. Der schon erwähnte BDE-Spitzenbock Kat. Nr. 11 ging für 950 Euro aus dem Ring. Dieser und sein ebenfalls prämierter Stallgefährte werden zukünftig in einem hessischen Melkbetrieb gehalten. Alle weiteren Böcke (WKL I) erhielten den Zuschlag bei 400 Euro. Von den 22 im Angebot stehenden Ziegen und Böcken konnten nur 12 abgesetzt werden.
Bei der guten Qualität der Tiere, dem investierten Aufwand und der geringen Auftriebszahl ist die Verkaufsquote von 55 Prozent unbefriedigend und nicht nachvollziehbar. Es liegt jetzt an den Beteiligten, die Verkaufssituation im Ziegensektor zu analysieren und gegebenenfalls einen neuen Standort für eine Ziegenauktion zu finden.
– LW 33/2016