Lohnt sich eine Blütenbehandlung?
Raps hat eine geringe Selbstverträglichkeit
Die Bekämpfung der Weißstängeligkeit ist die wichtigste Begründung für eine Pflanzenschutzmaßnahme während der Blüte im Raps. Andere Krankheiten wie Rapsschwärze oder auch Schotenschädlinge sind oft weniger bedeutsam.

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Blattnässe während der Blüte begünstigt Sclerotinia-Auftreten
Der Pilz überdauert mit Hilfe von Sklerotien im Boden, diese keimen in der Regel im Frühjahr an der Bodenoberfläche aus und infizieren über Sporen die Rapspflanzen in der Blüte. Entscheiden ist hierbei die Blattnässe während der Blüte (Niederschlag oder Tau).
Wenn die ersten Blütenblätter fallen und in den Blattachseln liegen bleiben, ist bei ausreichend langer Feuchte der Pflanzenoberflächen von einer erhöhten Infektionsgefahr auszugehen. Die Sklerotien der Weißstängeligkeit können bis zu zehn Jahre im Boden überdauern. Um eine ständig steigende Anreicherung zu vermeiden sollte Raps höchstens alle vier Jahre angebaut werden.
Zu beachten ist, dass es sehr viele weitere Wirtspflanzen gibt. Zu den Wirtspflanzen gehören u.a. Senf, Ackerbohnen, Futtererbsen, Soja, Sonnenblumen, Hirtentäschelkraut und Ackerhellerkraut.
Peter Weißer, DLR Westewald-Osteifel – LW 14/2020