LSV Körnermais und Sortenempfehlung für 2020

Seit langem wieder Versuche mit frühem Sortiment

Im Jahr 2019 wurde die Anlage und Auswertung der Landessortenversuche (LSV) Körnermais im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren auf eine deutlich breitere Basis gestellt. Zudem wurde erstmals seit mehreren Jahren in Rheinland-Pfalz wieder ein LSV mit dem Frühsortiment bis zur Körnerreifezahl 220 angelegt. Der Standort liegt in Bergweiler bei Wittlich.

Die Wetterstationen in Wittlich und in Steinweiler verzeichneten ab Juni ein deutliches Defizit in der Wasserbilanz. Das machte sich beim Ertrag und durch außergewöhnlich kleine Kolben bemerkbar.

Foto: landpixel

Eine Änderung betrifft die gemeinsame Planung und Auswertung der Landessortenversuche. Schon seit vielen Jahren wird die Sortenauswahl für die Versuche von Kollegen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg miteinander abgestimmt. Dies war auch im Frühjahr 2019 so. Bis zur Auswertung der LSV in den letzten Wochen wurde dann zusätzlich eine Kooperation mit Bayern vereinbart, sodass nun die Daten bayrischer Standorte erstmals mit in die Auswertung einbezogen werden.

Da aber im Frühjahr noch keine gemeinsame Versuchsplanung zusammen mit Bayern stattfand, wurden nicht alle in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zur Prüfung vorgesehenen Sorten an allen Standorten (orthogonal) geprüft. Bis zum nächsten Versuchsjahr dürfte sich dies aber eingespielt haben.

Sehr große Ertrags-Unterschiede zwischen den Standorten

Sehr große Unterschiede gab es bei den Erträgen innerhalb der Prüfsortimente zwischen den einzelnen Versuchsstandorten. Die rheinland-pfälzischen Standorte Bergweiler und Minfeld rangierten beim frühen und beim mittelspäten Sortiment bei den Durchschnittserträgen mit 89,3 beziehungsweise 92,0 dt/ha jeweils an letzter Stelle aller Standorte. Beim mittelfrühen Sortiment lag Minfeld mit 111,4 dt/ha an vorletzter Stelle, lediglich noch unterboten von Schwarzenau nahe Würzburg mit 105,7 dt/ha. Dies waren 2019 auch die trockensten Standorte.

Horst Frei, Marko Götz, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 1/2020