Mais macht mehr Masse
Natürlich gibt es auch Probleme, wie etwa eine erhöhte Gefahr von Bodenerosion, diese kann aber bei Einhaltung guter fachlicher Praxis weitestgehend minimiert werden. Auch Maßnahmen wie Untersaaten und Mulchsaatsysteme verbessern die Umweltverträglichkeit weiter. Ein weiterer Vorteil des Maisanbaus ist auch der relativ geringe Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Insgesamt also gibt es objektiv betrachtet keinen Grund, den Anbau von Silo- oder Körnermais als problematisch für die Umwelt anzusehen.
Dass dem Mais weiterhin die Zukunft gehören dürfte, zeigt auch das ungebrochene Interes-se der Pflanzenzüchter an dieser Kultur: 19 verschiedene Züchter beziehungsweise Vertreiber von Maissorten finden sich in den Listen der aktuellen Landessortenversuche zu Silo- und Körnermais. Diesbezüglich ist der Mais kein Verursacher von Monotonie. Und auch im Technik-Bereich bleibt die Entwicklung nicht stehen. In Triesdorf wurden unterschiedliche Verfahren zur mechanischen Bekämpfung des Maiszünslers untersucht – dadurch wird der Einsatz von Chemie weiter gering gehalten. Ein interessanter Ansatz wird derzeit in Göttingen verfolgt, und zwar die Nutzung von Körnermaisstroh zur Biogaserzeugung. Näheres zu diesen Themen erfahren Sie in dieser Ausgabe ab Seite 20.
Karsten Becker – LW 1/2018